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It’s only after we’ve lost everything….

August 20, 2010

that we’re free to do anything.

Eines meiner liebsten Zitate. Vom Tyler stammts. Der alten Socke.

So oder so ähnlich denkt wohl auch der nette Engländer, den ich heute abend kennen lernen durfte.
Über die Hamburger Couchsurfing Gruppe bin ich in sein Event reingerutscht, und damit auch maßgeblich in sein Leben.

Als ehemaliger Eigentümer eines Fashion Ladens in Amsterdam und begnadeter Musiker hat er vor ein paar Wochen beschlossen seinen Laden aufzulösen und all sein Hab und Gut zu verkaufen. 2000 EUR hat ihm das gebracht. Sein neuer Beruf: Reisender Couchsurfer. Mit seiner Backpacker Gitarre, einem großen Stapel CDs und 2 Unterhosen ist er nun seit ein paar Tagen unterwegs in seinem neuen Leben. Von Stadt zu Stadt. Übernachtet auf den Sofas von netten Couchsurfern und spielt in deren Wohnzimmern Konzerte, die über die Couchsurfing Webseite oder Facebook angekündigt werden.
Mindestens 35 Leute haben sich heute auf gut 16qm gequetscht. Es hat sich gelohnt. Nicht nur wegen der Aussicht direkt auf den Hamburger Hafen. Einer der besten Musiker, die ich bis jetzt in meinem Leben live gesehen habe. Nicht nur wegen seiner Gitarren- und Gesangskünste, sondern auch wegen seines Mutes, seiner Einstellung. Kein Zuhause. Verkauft. Rausgehauen. Stört ja nur. WItzig war es auch noch. Selten so gute Texte gehört 🙂

“Ich bin frei. Ich kann gehen wohin ich will, die Welt sehen. Das Geld was ihr mit heute in meinen Hut werft, bezahlt morgen mein nächstes InterRail Ticket.”

Über meinen Schein hat er sich sehr gefreut.
Ein Schein um ihn und seine zu beneidende Freiheit zu unterstützen.

Der Rucksack steht neben mir, wäre in 5 Minuten gepackt. Mit allem was man zum Leben braucht, und noch mehr.
Aber ein andern Mal. Muss jetzt schlafen, sonst komme ich morgen zu spät zur Arbeit…….

http://www.thejackstaffordfoundation.com/

5 comments

  1. Hi Benny,

    wau, da gehört wirklich sehr viel Mut dazu und alles klingt im ersten Moment ganz gut!
    Wenn ich mir aber dann seine vielen Konzerttermine angucke (fast täglich), dann rückt das Wörtchen “Freiheit” doch ganz schnell wieder in den Hintergrund.
    Trotzdem ist es sicher ein großer Schritt und ein noch größeres Wagnis.
    Nicht jeder schafft das und nicht jeder will das!
    Ein bißchen Realist zu bleiben ist manchmal gar nicht so schlecht. Gerade wenn es mal nicht so gut läuft (z. B. Krankheit) und man auf eine gewisse Rückendeckung (Wohnung, Freunde …) angewiesen ist.
    Ich denke, im “Normalfall” die richtige Mischung finden und sich ab und zu mal ein Ausreißer gönnen, dann ist’s gut!
    🙂
    Liebe Grüße
    Mama


  2. Hehe, Realist nennst du das also 🙂 Ich weiss nicht, ob sich nicht auch viele selbst etwas vorspielen um sich selbst zu beschützen und ja kein Risiko eingehen zu müssen. Aber wahrscheinlich ist eine gesunde Mischung wirklich das beste.

    Das mit den Freunden ist natürlich auch wahr. Wenn man immer nur unterwegs ist, verliert man schnell den Kontakt. Hab ich ja am eigenen Leib schon oft gemerkt. Und ob man auf Eintages-Freunde so zählen kann ist natürlich die Frage….


  3. Hi mein Schatz,

    Eintagsfreunde sind sicher nicht schlecht, aber wenn man mal richtig in Schwierigkeiten steckt, dann ist es immer gut, jemanden im Hintergrund oder an seiner Seite zu wissen, auf den oder die man sich wirklich verlassen kann.
    Und das mit den Realisten und dem Risiko ist manchmal gar nicht so leicht. Meiner Meinung sollte man immer so leben, dass man sich wohl dabei fühlt und dazu möglichst noch ein bißchen glücklich dabei ist! 🙂
    Neben meinem Schreibtisch hängt der Spruch:

    Eigentlich bin ich ganz anders – ich komme nur so selten dazu.

    Das anzustreben, so zu sein, wie man ist, das ist denke ich sehr wichtig im Leben.
    Und nur so macht es auch richtig Spaß!
    Den werden wir auch bald haben, wir packen …
    Liebe Grüße
    mit dicker Umarmung
    von
    Deiner Mum


  4. Hm,
    so wie ich das sehe ist seine Tour ja begrenzt?
    Also wird er in absehbarer Zeit wieder nach Hause kommen, wo bestimmt lustige Freunde auf ihn warten… also leider doch nicht die ideale Freiheit… sondern mehr eine PR-Geschichte in eigener Sache? Wer weiß das schon, jedenfalls sehr spannend.
    Und du bist dir sicher, dass er nur 2000€ für seinen Laden + Hab und Gut bekommen hat?

    oder wie ein ehemaliger Fußballspieler sagte:

    “Das war nicht ganz unrisikovoll”


  5. Begrenzt ist sie nicht. Er hatte zu dem Zeitpunkt zu mindest kein örtliches bzw. zeitliches Ziel. Couchsurfer auf Lebenszeit. Kann denk ich aber auch sehr anstrengend sein. Und so frei ist man damit auch nicht….

    Für den Laden wird er wohl mehr bekommen haben. Vielleicht hat er den auch behalten und nur untervermietet o.ä…. Ein bisschen PR wird auf jeden Fall auch dabei sein. Soll ja interessant sein 🙂 Bei mir hats gewirkt.



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