Archive for August, 2009

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In the sticks….

August 26, 2009

am Sonntag Nachmittag bin ich mit Johannes und Wouter zu einem Markt “außerhalb” Buenos Aires gefahren. “Feria de Mataderos” nennt sich das ganze und befindet sich in den äußeren Vororten des Stadtkerns. Mit dem Colectivo (Bus) braucht man ca. 1 Stunde. Laut Ale sollte der Markt weniger touristisch sein, als die Märkte im Stadtzentrum, was mehr oder weniger gestimmt hat. Es waren zwar wenig internationale unterwegs, dafür umso mehr argentinische Touristen. Hab auf der Hinfahrt mit einer älteren Dame geredet, die mich (!) gefragt hat, wie lange es denn noch dauert. Sie selber lebt in Buenos Aires und war schon 3 mal dort, fragt aber mich… hm.. 😉
Im Endeffekt musste man aber auch nur den Businsaßen folgen, die alle gleichzeitig ausgestiegen sind.

In der Gegend sollte man, wie in einigen Gegenden in BsAs aufpassen wo man hingeht. Entlegene Straßen oder Gegenden, die man nicht kennt sollte man meiden. Man kann nie wissen. Gerade, wenn man etwas aus der Stadt rausfährt, spürt man die Armut der Leute doch deutlicher als in der Stadt. Viele verlassene, verschrottet und ausgeschlachtete Autos, viele Hunde (noch mehr als in der Innenstadt), dementsprechend viel Hundescheisse ;-), Schlaglöcher wo man hinschaut (noch mehr als in der Innenstadt 🙂 ), Löcher und Gruben auf den Bürgersteigen (noch mehr als…. ).

Der Markt an sich war trotzdem ziemlich cool. Sehr viel Handwerk. Handgefertigte Ledergürtel, Geldbeutel, Mate”becher”, Schals, Hemden, Hosen, verdammt viele Messer und Schwerter (!?), Weinbehälter usw… Alles was das Argentinierherz eben so begehrt.
Neben den voll belagerten Ständen gibt es überall lecker Essen von Medialunas (verdammt süßen Croassaints), Süßigkeiten mit Dulce de Leche, Parillas (so heißt die Art, wie hier das Fleisch gegrillt wird) und sonstigen Leckereien. Dulce de Leche ist eine Art Nutella nur mit weniger Schokolade und viiiiiel süßer. Also im Prinzip Zucker mit Zucker, verpackt mit Zucker und mit Zucker veredelt. Und das als Creme.
Grundsätzlich findet man es überall in Buenos Aires. Ob als Aufstrich, als konzentrierter Kaubonbon oder sonstiger essbarer Form 🙂 Hauptsache Dulce de Leche. Man könnte es auch das Argentinische Vegemite nennen. Hate it or love it. 🙂

Neben den Ständen traten mehr oder weniger traditionelle (mit E-Guitarre? ) Bands aus dem Umland Buenos Aires auf. Wenn man Glück hat, sieht man einige Pärchen traditionelle Goucho-Tänze tanzen. Das Ganze geht in den Menschenmassen allerdings etwas unter 🙂

Ich hab mir auf dem Markt nen schicken Ledergeldbeutel für 4 EUR und einen Matebecher geholt 🙂 Ein Lieblingsgegenstand mehr 🙂

Hier ein paar Bilder:

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Skype

August 23, 2009

Skype ist schon was schönes 🙂
So kann man, auch wenn man auf der anderen Erdhalbkugel ist, mal ein paar alte Gesichter sehen. So sieht man die Freund- und Verwandtschaft sogar öfters als normal in Deutschland 🙂


UMTS machts möglich. Videotelefonie mit den Großeltern. Und die sind von diesem “neumodischen Zeugs” total hin und weg 🙂


Brüderlein


Meine Oma entdeckt das Internet für sich… 😉


Gerade aufgestanden vs. Nachmittagssonne


Mit 12 Stunden Zeitverschiebung nach Südkorea

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Die ITBA…

August 21, 2009

…so heißt meine “neue” Uni für die nächsten 4 Monate. Instituto Tecnológico de Buenos Aires. “Universidad Privada” ergänzt den Titel :). 1500 Studenten studieren hier auf ziemlich wenig Platz. Von der Größe her könnte man die ITBA wohl locker in 3 Karlsruhe WiWi-Bauten reinstopfen. Sie ist auch teilweise so abgef*ckt. Die Klos sind schöner (und funktionieren auch 🙂 ), allerdings sind die Wände, Tische und Stühle gewöhnungsbedürftig. Hier werden die Studiengebühren wohl für andere Sachen ausgegeben 🙂
Ein Schloß gibt es hier leider nicht, dafür aber den Puerto Madero, den ehemaligen Hafen, an den Buenos Aires angebaut wurde. Nachdem der Hafen zu klein wurde und Jahre lang total heruntergekommen war, wurde er vor einigen Jahren renoviert und ist nun zum High-End-Viertel der Stadt aufgestiegen. Man findet hier die teuersten Restaurants und größten und luxuriösen Wolkenkratzer.


Die ITBA von der Vorderseite. Vierspurige Straße 🙂
Innerhalb des Gebäudes hört bzw. spürt man die Trucks vorbeifahren. Da der Hafen sehr nahe ist, fahren viele Cargolaster mit Containern vorbei.

In BsAs gibt es einige kleiner private Universitäten. Wer eine gute Ausbildung haben will versucht hier zu studieren. An der UBA, der Universidad publica de Buenos Aires kann “jeder” studieren. Das merkt man auch, wenn man durch die Stadt geht. Die komplette Uni besteht aus unzähligen Gebäuden, die über die komplette Metropolregion verteilt sind. Insgesamt studieren hier etwa 150 000 (!) Studenten. Die wollen ja auch irgendwo untergebracht werden. 🙂 Da kommt man mit 3 WiWiBauten nicht ganz so weit….

Zusätzlich zu den normalen Kursen bietet die UBA auch Sprachkurse an. ICh habe mich heute für einen der Sprachkurse eingeschrieben. Die ITBA bietet zwar einen an, der aber etwas teurer ist und mit 4 Wochenstunden bis Dezember geht. Zusätzlich sitzen dort alle Austauschstudenten drin mit verschiedenen Niveaus. Teilweise sprechen die Leute wirklich nur Brocken oder einzelne Wörter. In der UBA gibt es 8 verschiedene Niveaus und kleinere Gruppen. Hab mich für den Intensiv Kurs eingeschrieben. 8 Wochen 2 Stunden täglich, 4 Tage die Woche… yay! Mal schaun wie lange ich durchhalte 🙂 Die Kosten von 240 Euro sind hier aber doch ein Anreiz…

Zurück zur ITBA.
Hier läuft, wie an vielen Stellen in Argentinien, alles etwas chaotisch ab. Meine erste Kurswahl habe ich glaube ich Mitte Dezember gemacht. Heute morgen war ich nach tagelangem herumschieben und ausprobieren, Kurse besuchen und vergleichen mit anderen Studenten endlich so weit, dass ich meinen Stundenplan hatte. 4 Kurse, wovon ich mir wahrscheinlich 3 hätte anrechnen können. Dann kommt doch glatt eine Mail von unserer Betreuerin an der ITBA, dass ich einen der 3 Kurse nicht belegen könnte. Diese Schweine ^^
Dann wirft man wieder alles über den Haufen und fühlt sich irgendwie an den Anfang des vierten Semesters nach Karlsruhe versetzt. 🙂
Mitlerweile hab ich aber alle Kurse zusammen. Werd insgesamt vier Vorlesungen machen, was eigentlich schon ziemlcih viel ist. Mir wurde von ehemaligen Karlsruhe-WiWis geraten 2, maximal 3 zu machen, da man sonst zu wenig Zeit zum weggehen hat 🙂
Da drei meiner vier Kurse aber erst um 19 Uhr starten und um 22 Uhr enden, sollte das kein Problem sein.
Dann hat man noch genug Zeit, sich mit Freunden gegen 23-24 Uhr zum Abendessen zu treffen und dann gemütlich gegen 1-2 Uhr den Abend zu starten. 🙂 Vor 3 ist in den wenigsten Discos/ Clubs (“Boliches”) überhaupt was los.

Sonst gefällt mir die ITBA aber eigentlich ganz gut. Die “Bar” (Die Mensa – etwa halb so groß wie die Karlsruher Cafete) hat eigentlich immer sehr leckeres und fleischhaltiges (wen wunderts 😉 ) Essen. Die “Klassenzimmer” sehen auch aus wie Klassenzimmer. Teppichboden und 35 Stühle auf engstem Raum zusammengepfercht. Es gibt aber auch bessere Räume 🙂
Vorlesungen sind eigentlich immer sehr witzig, da man in ziemlich kleinen Gruppen unterrichtet wird. Das witzigste ist, dass es meistens 4-5 Dozenten sind. Bis jetzt war immer der “Rektor” des Kurses und mindestens 3-4 wissenschaftliche Mitarbeiter im Raum, die sich dann mit der Vorlesung abwechseln und ab und zu immer ein paar Späße oder Kommentare einwerfen. Gewöhnungsbedürftig, da man sich ständig beobachtet fühlt. 🙂

Sportlich gibt die ITBA auch ein bisschen was her. Im Haus gibt es ein eigenes Gym, das ich aber noch nicht gefunden habe (Hab ich schon erwähnt, dass man sich seeeehr leicht verlaufen kann? 20 Minuten um einen Raum zu finden ist hier nichts außergewöhnlich. Vor allem da man bei 5 nach dem Weg gefragten Personen mindestens 7 verschiedene Ortsangaben bekommt. Mindestens!). Zusätzlich gibt es noch ein Unieigenes Segelboot das man sich für 25 Peso am Tag (5€) oder 37 (7€) am Wochenende mieten kann 🙂 Zu geil! Segelschein kann man auch machen, aber angeblich keinen internationalen. Zusätzlich gibt es für die Männer (und nur die) Fußball, Volleyball und Basketball in einem externen Club, bei dem man dann billigere Mitgliedschaft bekommt. Für Frauen (und auch nur die!) gibt es Hockey 🙂

Werden wohl ein “international Team” im Fussball stellen und beim ITBA-Fußball-Turnier mitmachen. Ich hab schon einen Namen…. “Los Kickstaros” 😉

Eine witzige Story hab ich noch: Heute haben einige Stundenten ihr Diplom bekommen. Woran man das merkt? Uns kam beim Betreten ein schreiender Argentinier gefolgt von ca 25 anderen schreienden, mit Eiern, Ketchup, Mayo und Meel bewaffneten Argentinien entgegen. Dann wurde der Gute und noch ein paar andere auf dem Innenhof der ITBA “geeiert und gemehlt”. Sah sehr geil aus und könnte man sich evtl für die Karlsruhe Ophase merken 🙂

Soooo ich geh jetzt pennen.
Adieu

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Buenos Aires zum Zweiten

August 15, 2009

Hallo liebe Lesergemeinde,

die letzten Tage hier waren echt vielfältig. Sowohl vom Wetter, als auch von der Stimmung als auch von den Ereignissen.
Am Donnerstag hatte ich so ein richtiges Loch. War den kompletten Tag nur zu Hause rumgegammelt, hab schlechte argentinische Soaps geschaut (ja sie haben auch hier das gleiche Programm wie in Deutschland: “Familie Gonzales will nach Europa auswandern. Doch schon am Flughafen muss die fünfköpfige Familie die erste Hürde überwinden. Werden sie es schaffen unbeschadet durch den Metalldetektor zu kommen?” Man kennt das ja), aufm Sofa rumgegammelt und konnte mich einfach nicht aufraffen irgendwas zu machen. Dementsprechend war dann auch meine Stimmung. Mitbewohner waren alle unterwegs und sonst kannte ich einfach noch niemanden mit dem man hätte was machen können. Einfach nur durch die Stadt laufen hatte ich auch keine Lust, weil ich das schon die Tage davor gemacht habe und es außerdem schweinekalt war. Kurz: ich hatte einfach ein echtes Stimmungstief.

Genauso schnell wie es gekommen ist, ist es aber auch wieder verschwunden. Gestern hatten wir “O-Day” an der ITBA, meiner Uni. Das Ganze fing morgens um 9 an und ging bis abends um 18:00 Uhr. Viel Programm war eigentlich nicht, ich fands aber trotzdem richtig geil. Angefangen hat es damit, dass Johannes und ich gleich mal 10 Minuten zu spät kamen, weil die Busse in Buenos Aires einfach manchmal nicht so wollen wie man selber will 🙂 (Mehr dazu unten) Macht aber nichts, die Akademische Viertel Stunde in Argentinien lässt sich unter Umständen auch etwas entspannter sehen 🙂 Nach etwas gepflegtem “Socialising” und einigen Kennelernspielen mit den 30 International Students gings zum Rundgang durch die Uni. Dafür, wie viel die Leute an der ITBA auf ihre Uni halten ist das Gebäude ziemlich krass 🙂
Von vorne sieht es eigentlich ganz schnieke aus, aber von der Seite oder hinten könnte man es nicht von einem Lagerhaus unterscheiden 🙂 Zusätzlich wurden wir beim Rundgang in diverse Ecken geführt, die auch von Innen wie ein Lagerhaus aussehen. Überall altes Zeug, zerstörte Stühle und teilweise viel Schrott. Das Gebäude an sich ist nicht so groß, aber mit eingebautem Fitnessstudio, Computer-Pool, Bibliothek usw doch recht gut eingerichtet.
Nach dem Essen in der “Mensa” (von der Größe her kleiner als unser Update in Karlsruhe) ging es mit einem Touribus von der ITBA erst in den Norden Buenos Aires um dort alle Nördlichen Viertel, Botschaften, Villen von Botschaftern und der weiteren abzuklappern. Zwei Highlights, bei denen der Bus dann auch mal angehalten hat und man nicht nur zum Fenster raus schauen konnte waren zum einen eine riesige Metalblume und zum anderen der Friedhof von Recoleta.
Die Blume ist ein Kunstwerk eines katalanischen Künstlers. Sie wurde gebaut, damit die nördlichen Viertel von Buenos Aires auch ein tolles Denkmal haben, so wie die südlicheren Viertel den Obelisken haben (Bilder unten).

Flor
Das Geile an der Blume ist, dass sie hydraulisch beweglich ist und sich bei Nacht komplett schließt.

Zum Friedhof in Recoletta lässt sich auch nur ein bischen was sagen. Ziemlich krasse Sache eigentlich 🙂 Der Friedhof befindet sich nicht wie normal außerhalb der Stadt, sondern mittendrin. Da er nur begrenze Kapazität hat, ist es wahnsinnig teuer hier ein Grab zu bekommen und nur die Reichsten der Reichen können sich das leisten. Viele “vermieten” auch eines der vielen Mausoleen für einige Wochen, um danach den eingelagerten Leichnahm auf den öffentlichen Friedhof zu verschaffen. Hier geht es hauptsächlich um die Tatsache, dass sich eine Familie leisten kann auf diesem Friedhof begraben zu werden. Die Mausoleen gehen teilweise bis zu 7 Stöcke unter die Erde. Neben dem gemeinen Porteno der hier begraben liegt, liegen etwas über 100 historische Persönlichkeiten, deren Gräber sogar gesetzlich geschützt sind. Ein wichtiges Grab ist das von Eva Peron “Evita” die Frau des ehemaligen Präsidenten Juan Peron, die in Argentinien eine riesige Anhängerschaft hatte und hat. Im Lonely Planet steht “to find Evitas grave just follow the people”, und so ist es auch 🙂

Cemeterio Recoleta
So kann man sich den Friedhof vorstellen. Hatte leider keine Kamera dabei.

Danach ging es noch in das südlichste Viertel der “Innenstadt”, La Boca. Hier ist der ehemalige Hafen um den Buenos Aires herum gebaut wurde. Kleine Anekdote dazu: Buenos Aires hieß nicht immer Buenos Aires. Der Hafen hieß Buenos Aires, die Stadt neben dran hieß “La Santísima Trinidad”. Dadurch dass die Stadt aber niemanden interessiert hat, der Hafen dafür umso wichtiger war, hat sich der Name irgendwann etabliert. Der Hafen jetzt ist allerdings viel zu klein und völlig versandet. In den Hafenvierteln wird zwar Sand aus dem Hafenbecken gepumpt und zu Zement verarbeitet, aber angeblich kostet das ausgraben des Beckens mehr, als die komplette Neu-errichtung.

Nach der kleinen “etwas” touristischen Sightseeingtour ging es wieder zurück zur Uni und dort hat sich das Ganze dann aufgelöst. Während des Tage hatte man aber viele Gelegenheiten mit den andern Leuten ins Gespräch zu kommen. Es sind überdurchschnittlich viele Franzosen beim Austausch beteiligt. Ca 10-12 Stück denke ich. 5 Deutsche (1 Karlsruhe (ich), 5 von der TUM) und sonst aus Mexiko, USA, Italien, Spanien, Schweden, HOlland, Finnland…. ja das wars. WIr hatten uns alle für abends verabredet zum weggehen. Abends in Buenos Aires heißt aber nicht etwas 8 oder 9 wie es in Deutschland war, sondern 12 uhr Nachts. Dann geht man erst mal gemütlich 2-3 Stunden was trinken und dann irgendwo tanzen o.ä. Die Meisten Clubs werden erst gegen 2-3 langsam voll und leeren sich gegen 6-7 Uhr morgens oder sogar noch später (so viel Vergleichmöglichkeiten hab ich noch nicht, wurden nur heute morgen um 6 Uhr rausgeschmissen 🙂 )

Die Austauschstudenten sind alle ziemlich witzig. Untereinander versucht man möglichst Spanisch zu reden, wenn das stockt oder mal ein Wort fehlt, schwenkt man eben auf Englisch oder – in seltenen Fällen – auf Deutsch um. An sich war es aber sehr geil und ich fühl mich allein von gestern um einiges sicherer in meinem Spanisch. Bei der Kurswahl haben auch alle die gleichen Probleme. Jeder versucht sich Sachen anerkennen zu lassen und hat die gleichen Scherereien mit den Profs in der Heimatuni.
Die meisten der Leute bleiben allerdings für 1 Jahr also zwei Semester….. ich muss sagen ich bin ja auch am überlegen…. 🙂

Soweit erst mal hierzu, jetzt noch ein paar Infos über Buenos Aires an sich:

Kleingeld
Kleingeld, also Münzen, ist echte Mangelware in Buenos Aires. Um mit der Ubahn (Subte) oder dem Bus (Colectivo) fahren zu können braucht man 1,10 $ Pesos, umgerechet etwas 20 Cent. Man steigt ein und kann im Prinzip so lange fahren wie man will. Trotzdem muss man die 1,10 erst mal haben. Dadurch, dass es 2-Peso-Scheine gibt und die Beträge meistens rund sind, ist es echt schwer an Kleingeld zu kommen. Die Geschäfte und Läden an sich rücken auch sehr ungern Münzen raus und fragen manchmal, ob sie aufrunden dürfen und die Münzen behalten können. Alejandro hat mich zum Glück mit einem Grundstock an Münzen ausgestattet, für den Anfang 🙂

Preise
Die Preise sind hier unten bei den meisten Sachen einfach nur göttlich. Obwohl man beim Einkaufen um Supermarkt auch schnell mal 20 Euro liegen lässt, sind ein paar Sachen einfach unschlagbar billig. Ein Liter (!) Bier im Supermarkt kostet hier knappe 3 Pesos, etwa 80 Cent. 😀 Da kommt dann gerne mal sowas bei raus:

Beeeer :D

Beeeer :D

Gestern gabs bei uns in der WG Bife de Chorizo, das wohl geilste Fleisch der Welt. 3 riesen Stücke (so riesig, dass ich von einem satt werde) kostet im Supermarkt 16 Pesos, umgerechnet knapp 3 Euro. Da versteht man dann schon, warum die Argentinier teilweise jeden Tag, wenn nicht sogar mehrmals am Tag, Fleisch essen.

Futbol
In BsAs gibt es zwei extrem verfeindete Fußball Teams. Die Boca Juniors und River Plate. River Plate ist der Verein, der sein Stadion in den nördlicheren Vierteln von BsAs hat, und auch dort seine Anhänger. Das Staion von Boca Juniors ist in La Boca im Süden. Die Feindschaft der beiden Teams ist wirklich krass. Ich will unbedingt mal zu einem Spiel, was an sich nicht so leicht ist, das es sehr schwer ist Tickets zu bekommen. Bei Boca Juniors etwa kommen auf 50 000 Plätze im Staidion 1 000 000 Fans. Das ganze steigert die Aggresivität dann wohl noch mehr, da die radikalen Fans unbedingt ins Stadion wollen. Auf jeden Fall sollte man wissen wo man sich hinstellen darf und wo nicht und auf keinen keinen keinen KEINEN Fall die Farben des Gegnerischen Teams tragen. Die Farben-geschichte geht so weit dass am Stadion von Boca Junior statt dem bekannten rot-weißen Coca Cola Sponsor Logo das Logo in weiß auf Schwarz gedruckt ist. Rot und Weiß sind die Farben von River Plate. 😀
Da sieht man mal wie krass das doch ist. Zusätzlich ist das komplette Viertel in den Farben von Boca Juniors “gefärbt” Fast alle Schilder, Haustüren oder ähnliches besteht aus Gelb und Blau.

Verkehr
Der Verkehr ist einfach nur geil. Ampeln sind an sich etwas für den Arsch, da sich nicht alle Autofahrer immer unbedingt daran halten. Fußgängerampeln gibt es an manchen Stellen gar nicht, hier muss man sich dann nach den Autoampeln richten. Auf vielen Straßen gibt es auch gar keine Spuren, und wenn, dann werden sie einfach neu verteilt. Dann fahren auf 2 Spuren eben einfach mal 3 Autos und 4 Motorräder :). Kurz gesagt: es geht richtig ab. Wenn man zu Fus unterwegs ist muss man sich wirklich gut umschauen, dass man nicht von einem Motorrad, Taxi oder Bus über den Haufen gefahren wird. Die Busse sind dabei noch die krassesten. Die heizen mit 50-80 Sachen durch die Straßen ohne Rücksicht auf Verluste, so dass man ab und zu schon mal springen muss 🙂 Ich war und bin immernoch am überlegen, ob ich mir ein Rad besorge, aber ich glaube es ist schon ein bisschen Selbstmord 🙂 Es gibt zwar relativ viele Fahrradfahrer, aber man muss sich echt umschauen.
Taxifahren ist auch ein Highlight und immer für einen kleinen Adrenalinschub zu haben. Es kostet zwar fast nichts (vom einen Ende der Stadt ins andere vielleicht 18 Pesos – 3,50 EUR. Sicherheitsgurte haben aber die wenigsten 🙂

Vielseitigkeit
Buenos Aires ist wahnsinnig vielseitig. Man geht in eine Straße und denkt, man befindet sich am anderen Ende der Welt. heruntergekommene Häuser, Ruinen und dreckige, enge Läden. Penner schlafen auf der Straße zugedeckt mit Zeitungen, Decken und Müll. Ein Penner wäscht seine wenigen Kleider in einem kleinen Abwasserrohr im Randstein.
Man geht um die Ecke und vor einem steht das größte Shopping Center Buenos Aires. Alle Geschäfte in dieser Straße sind von “oberster Güte”. Dolce Gabana, Lacoste, Polo. Die Leute laufen bepackt mit Einkaufstüten von einem Geschäft ins andere. Schnieke Cafes, Kiosks, Konfiserien und der gleichen. Macdonalds im Shopping Center und noch mehr teure Einkaufsläden. Das Abwasser aus dem Starbucks laden fließt direkt in die Nebenstraße wo die Kleider schon zum Trocknen hängen…

Überall in der Stadt gibt es Einkaufsläden. Die Stadt ist sozusagen ein einziger Einkaufsladen. Es gibt zwar eine Fußgängerzone mit Shopping malls in der Innenstadt, aber auch noch 30 Minuten Zugfahrt außerhalb des Microcenters gibt es in jeder Straße Geschäfte. Überall Schuhläden, Klamottenläden, Kiosks etc… wie gesagt. Mal teurer mal weniger teurer….

So, genug gelabert, hier noch ein paar Bilder aus den letzten Tagen.


9 de Julio, (ehemalig?) breiteste Straße der Welt


Calle Florida – Fußgängerzone


Das “casa rosada” – Rosa Haus. Regierungssitz von Christina Kirchner, der Präsidentin. Davor ein paar der sehr sehr vielen Demonstrationsplakate zu sehen. Das Bild ist vom Plaza de Maye aus fotografiert. Der Platz ist wie schon geschrieben bekannt für die “Madres del Plaza de Mayo”, die gegen die Verschleppungspolitik der argentinischen Regierung demonstrierten bzw. immer noch tun. Hier wird eigentlich jeden Tag gegen irgendwas demonstriert 🙂


Gewöhnliches Verkehrschaos auf der 9 de Mayo.


Das 1€ Steak 🙂


Und mit Beilagen 🙂


Dinner aufm Balkon 🙂


Eines der öffentlichen Krankenhäuser ^^ Sieht eher wie ein Zerbombtes Haus aus…


Großes Shoppingcenter im Westen BsAs. Hier gibt es ein komplettes Stockwerk nur für Kinder. Mit eigener Eisenbahn, die durch das komplette Stockwerk fährt, eigenes Mini-Riesenrad und unendlich riesigem Ballparadies 🙂


In einem der “berühmtesten” Cafes Buenos Aires. Eigentlich ist jedes Cafe das berühmteste. Kommt nur auf den Reiseführer an 😉
So prickelnd wars nun nicht….


In der SUBTE (Ubahn) zurück nach Hause. Eine Fahrt kostet hier 1,20 Peso, etwa 20 Cent. Man kann so lange fahren wie man will und an manchen Stationen sogar umsteigen bzw die Fahrrichtugn wechseln, ohne erneut zahlen zu müsen… Ich sag nur “Strabaparty, Strabaparty, hey, hey!” 🙂


Rumprobieren mit Vince’s Teleobjektiv. Unser Balkon.


Das geilste Haus, das ich bis jetzt in BsAs gesehen hab. Man könnte auf Regierungssitz, Parlament oder Botschaft tippen, aber nein es ist der weltberühmte Palacio de las aguas… 😀

Haut rein und viel Erfolg bei den Klausuren (für die, die noch welche schreiben)
Gauch-Bo

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Buenos Aires

August 10, 2009

14 Stunden Flug sind ganz schön lang. Länger und anstrengender als gedacht.
Nach Australien bin ich damals auch 23 Stunden geflogen, allerdings mit zwei Pausen dazwischen. Wenn man wirklich 14 Stunden zwischen Vorder-, Hinter- und Nebenmann eingepfercht ist, und man beim Ausstrecken der Beine immer dem Vordermann in die Haxen tritt, bekommt man irgendwann schon leichte Beklemmungen ☺

Der Flug war sonst sehr angenehm eigentlich. Es ging von Frankfurt über Karlsruhe, die Schweiz, Pyrinäen, Madrid, Gibraltar , Casablanca dann über den großen Teich nach Brasilien, Rio und schließlich Buenos Aires.

Das Essen im Flieger war recht lecker, wurde aber zusätzlich durch „German Premium Beer“ (Warsteiner) und Bauer-Joghurt noch aufgewertet ☺. Lufthansa eben. Leider gab es keine Flatscreens in den Sitzen, sondern nur einen im Mittelgang auf dem die kompletten 14 Stunden nur BS lieft. Angefangen von Comics über „Shopaholic“ bis hin zu irgendwelchen schlechten Dokumentationen ☺
Irgendwann wurde mir das zu doof und ich hab das Radio-Entspannungs-Programm ausprobiert. Dort wird einem von Dr. irgendwas, dem Head of Medical bei Lufthansa erzählt, wie man sich am besten entspannt. Zusätzlich hat er noch einen Gehilfen – Simon – der alle paar Minuten entspannende Übungen vorschlägt. Viel mitbekommen hab ich davon aber nicht. Bin eingeschalfen.

Hatte neben mir einen Deutschen aus Hamburg sitzen, der an eine andere Argentinische Uni geht. Auf der anderen Seite saß ein argentinischer Familienvater, der uns gleich mal ein paar Tips gegeben hat. Da er Anwalt ist, hat er gleich mal seine Adresse, Telefonnummer und Email hinterlassen. „Falls ihr Probleme mit der Polizei habt“… 😀
Zusätzlich meinte er noch, dass Samstag Nach ja die Beste Gelegenheit ist in BsAs wegzugehen und hat mir in meinen Lonely Planet eingezeichnet, wo ich unbedingt (!!) hingehen muss. Auf die Frage, ob das ne Disco oder Bar o.ä. ist meinte er nur leise, damit ihn seine Frau nicht hört: „Man geht rein, Zahlt 30$, bekommt ein Getränk und dann geht man nach oben schlafen“. Alejandro meinte später, dass es auf jeden Fall bessere Puffs in BsAs gibt 😀


Besagter hochmoderner Flatscreen 🙂

Der Anflug auf BsAs war der Hammer. Dadurch, dass hier Winter ist, wurde es schon um 18:00 Dunkel und wir sind erst gegen 19:40 gelandet. Anfangs hat man aus dem Fenster einen ziemlich großen Fleck aus Lichtern gesehen und ich hab das schon für groß gehalten. Dann meinte mein argentinischer Nebenmann nur „Nein, nein das ist noch nicht BsAs. Viel zu klein!“
Ein paar Minuten später hat man es dann gesehen. Einfach nur abartig. Lichter so weit man schauen konnte. Sowohl links als auch rechts vom Flieger. Einfach zu geil!


La Plata


Buenos Aires

Nach verspäteter Ankunft ging es direkt mit dem Bus in die Stadt. Vorbei an bis zu vierstöckigen Container Slums. Erst mussten wir an einem Rangierbahnhof umsteigern und sind dann mit kleineren Kombis weitergefahren. Der Fahrer hat mich dann in der nähe meiner Wohnung an einer Ecke rausgelassen und bin den Rest gelaufen.
Es ging gleich an der 9 de Julio vorbei, der breitesten Straße der Welt. Drei Fusgängerampeln nach einander braucht man hier um die Straße zu überqueren. Ich wurde vorher schon gewarnt, dass man sich auf keinen Fall auf die Ampeln verlassen sollte und so ist es auch ☺
Im Prinzip fährt jeder wann er will und auch wo er will. Nur die Polizei bleibt – mit eingeschaltetem Blaulicht – an der roten Ampel stehen. Verrückt 😀

Die WG an sich ist sehr geil. Gut eingerichtete Küche (mit Gasherd!! Yay!), sehr ruhig („Hinterhof“) und Balkon. Alejandro und Johannes, meine Mitbewohner, sind auch zwei witzige Kerle. Wouter, der vierte im Bunde ist übers Wochenende unterwegs und kommt erst heute abend oder morgen wieder. Bin mal gespannt.

Werd mich jetzt mit Johannes mal auf in die Stadt machen ☺

***Edit***

Hier ein paar Bilder von heute:


Mein Hab und Gut für 10 Monate


Krasses Hafenviertel La Boca. Hier soll man nicht mal tagsüber alleine rumlaufen


Straßenmarkt in San Telmo. Überall gab es hier Stände mit Kitsch, Tanzende Tangopärchen und Mate-Tee-Trinkende Portenos


Diese Omi war der Hammer. Mit Kopfhöhrer auf den Ohren hat sie wild singend auf Joghurtbechern zumgetrommelt und dabei gesungen und gelacht. Alle 5 Minuten hat sie dann ein SChild mit “Show me the Money” hoch gehalten 😀 Sehr geil!


Plaza de Mayo, der wohl berühmteste Platz in Argentinien. Hier haben die Mütter “verschollener” Kinder ab den 80er Jahren gegen die Militärdiktatur protestiert. Anscheinend ist das Spektakel immer noch jeden Donnerstag zu sehen.


Es gibt auch in Buenos Aires Singlespeeds!! 😀


Heute war Dia del Nino – Tag des Kindes. Die “9 de Julio”, die breiteste Straße der Welt war teilweise gesperrt und es warn Attraktionen für große (Rennwagen sind rumgeheizt und Boxenluder haben Bilder mit sich machen lassen) und kleine Kinder (kleine Kartbahn) aufgebaut. Wenn man 16 Spuren hat, kann man eben auch mal 8 davon sperren 🙂

So das wars erst mal mit den Bildern – gehen jetzt Steak essen 🙂

Bis denn
Ben