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Nach Hause…

August 26, 2010

wie ist das eigentlich?
Wo ist das eigentlich?
Und was macht es aus?

Für manche ist es der Ort, an dem sie aufgewachsen sind.
Für andere der, an dem die Familie lebt, die Freunde, der Partner, die eigene Familie.

Bei mir kann ich das nicht so genau sagen. Wenn mich jemand gerade jetzt nach meinem zu Hause fragen würde, ich könnte es wohl nicht sagen.
Wenn ich im Büro sage “ich gehe nach hause” dann fahre ich in meine WG hier in Hamburg. Dort stehen meine Sachen, dort schlafe ich, dort sind meine Mitbewohner. Leute mit denen ich mich wohl fühle in einer Stadt in der ich mich wohl fühle und die mir immer mehr ans Herz wächst.

Wenn ich hier bin und sage ich fahre morgen nach Hause, dann meine ich Karlsruhe. Dort sind meine besten Freunde, meine “eigentliche” WG, meine Uni. Dort kenn ich mich aus, dort ist manchmal einfach nichts los, manchmal ist es langweilig. Doch einfach die geilsten Freunde überhaupt machen es doch zu einem absoluten Genuss dort zu leben. Mit ihnen.

Die Freunde zu Hause….bei meinen Eltern. Die existieren fast nur noch in der Erinnerung. Viel ist passiert. Viele sind hängen geblieben, viele verschwunden. So wie der Kontakt. Klar versucht man den ein oder anderen beim Heimatbesuch zu sehen, mit vielen ist es dabei so wie früher. Man hangelt sich mehr an die Erinnerungen von früher…. ist irgendwie auch darauf beschränkt. Der Ort, an dem ich wohl am wenigsten neuem gegenüber aufgeschlossen bin ist mein Zu hause bei meinen Eltern. Die Erinnerung ist eingefrohren. Was? Es hat sich etwas verändert? Kann ich kaum glauben.

So kommts, dass ich mal wieder neben gepackten Rucksäcken (!) sitze. Natürlich wie immer in gepflegter Nachtschicht zusammen gestopft. Wobei ich stolz auf mich bin. Die Sachen, die auf der Hinfahrt gerade so in zwei Rucksäcke gepasst habe, habe ich nun in fast einen gequetscht. Was in 70L alles rein geht. Dafür schmerzen jetzt die Fingerglieder. Das ist wie Liegestützen auf ausgestreckten Fingern zu machen.

Vorher
Vorher

Nachher
Nachher

Heute war der letzte Arbeitstag in Hamburg. Im BTC. Berliner Tor Center. Oder auch Berliner Tower. Klingt cooler 🙂 Die vier Wochen hier im hohen Norden sind im Nu verflogen. Gerade angekommen, eingelebt, 2 mal Besuch bekommen und schon ist der Abschied wieder in Sicht. Viele neue Menschen hab ich hier kennen gelernt. Viele die mir in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen sind. Drei geniale Mädels in der WG, tolle Praktikanten und sehr nette und zuvorkommende Kollegen. Und das alles in einer genialen Stadt.
Ob ich nicht länger bleiben will, hat Julia vorhin gefragt. Mein Zwischenvermieter komme doch erst in einer Woche wieder. Außerdem ist ab September noch ein Zimmer frei. Für länger. Zu gern hätte ich ja gesagt. Zu gern wäre ich noch ein bisschen geblieben. Vielleicht für länger. Hamburg gefällt mir gerade einfach sehr. Wobei es wohl auch sehr an der Konstellation liegt. Super Leute, super Stadt, super Wetter (von 10-minütigen Regenschauern abgesehen) , super Job, super Rad.
Und trotzdem fühl ich mich nach Karlsruhe gerissen. So richtig viel Zeit hab ich dort ja nach Argentinien nicht verbracht. Vor allem nicht mit den Freunden, den Chaoten 🙂

Morgen gehts mit einem Teil der Bagage in die Alpen auf Powder-Party Vereinswanderung. Ein Event auf das ich mich schon seit Monaten freue.
7 der 9 Teilnehmer steigen schon morgen früh auf die erste Hütte auf. Ich treffe mich morgen Nacht gegen 0 Uhr mit Robin in Stuttgart, dann fahren wir nach Oberstdorf und steigen von dort etwa gegen 2-3 Uhr Morgens zur Hütte auf. Soweit der Plan. Gut, dass ich gestern zufällig eine gute Stirnlampe gekauft habe… 😀
Idealerweise könnt ihr unsere Miss-/Erfolge auf http://www.powder-party.de rechts in der “Twitter”-Spalte oder auf http://www.twitter.com/powderparty nachlesen 🙂 (Auch beim Wandern lässt einen das Web 2.0 nicht los…. das Nerd-sein auch nicht. lol. )

Ich kann mich kaum ruhig halten vor Vorfreude. 4 Stunden Schlaf und 7 1/2 Stunden Zugfahrt liegen zwischen mir….. und Zuhause

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It’s only after we’ve lost everything….

August 20, 2010

that we’re free to do anything.

Eines meiner liebsten Zitate. Vom Tyler stammts. Der alten Socke.

So oder so ähnlich denkt wohl auch der nette Engländer, den ich heute abend kennen lernen durfte.
Über die Hamburger Couchsurfing Gruppe bin ich in sein Event reingerutscht, und damit auch maßgeblich in sein Leben.

Als ehemaliger Eigentümer eines Fashion Ladens in Amsterdam und begnadeter Musiker hat er vor ein paar Wochen beschlossen seinen Laden aufzulösen und all sein Hab und Gut zu verkaufen. 2000 EUR hat ihm das gebracht. Sein neuer Beruf: Reisender Couchsurfer. Mit seiner Backpacker Gitarre, einem großen Stapel CDs und 2 Unterhosen ist er nun seit ein paar Tagen unterwegs in seinem neuen Leben. Von Stadt zu Stadt. Übernachtet auf den Sofas von netten Couchsurfern und spielt in deren Wohnzimmern Konzerte, die über die Couchsurfing Webseite oder Facebook angekündigt werden.
Mindestens 35 Leute haben sich heute auf gut 16qm gequetscht. Es hat sich gelohnt. Nicht nur wegen der Aussicht direkt auf den Hamburger Hafen. Einer der besten Musiker, die ich bis jetzt in meinem Leben live gesehen habe. Nicht nur wegen seiner Gitarren- und Gesangskünste, sondern auch wegen seines Mutes, seiner Einstellung. Kein Zuhause. Verkauft. Rausgehauen. Stört ja nur. WItzig war es auch noch. Selten so gute Texte gehört 🙂

“Ich bin frei. Ich kann gehen wohin ich will, die Welt sehen. Das Geld was ihr mit heute in meinen Hut werft, bezahlt morgen mein nächstes InterRail Ticket.”

Über meinen Schein hat er sich sehr gefreut.
Ein Schein um ihn und seine zu beneidende Freiheit zu unterstützen.

Der Rucksack steht neben mir, wäre in 5 Minuten gepackt. Mit allem was man zum Leben braucht, und noch mehr.
Aber ein andern Mal. Muss jetzt schlafen, sonst komme ich morgen zu spät zur Arbeit…….

http://www.thejackstaffordfoundation.com/

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Digger…

August 6, 2010

…hört man hier in HH sehr oft. Das norddeutsche “Alter” könnte man sagen 🙂

Ein bisschen mehr als eine Woche bin ich nun in Hamburg und es gefällt mir echt super. So super, dass ich noch gar keine Zeit zum Bloggen hatte. Sowas 🙂

Die ersten zwei Tage war ich noch mit meinem Bruder hier in HH unterwegs, der hier eine Freundin besucht hat. Reeperbahn, Kiez, Elbstrand. Alles einmal (oder mehrmals) hoch und runter.
Da kam man auch an dem ein oder anderen Strip- oder Livesex-Laden vorbei. Echt faszinierend wie offen die Leute hier mit dem Thema Sexualität umgehen. Hier gibt es Sexshops, die größer als die heimischen Supermärkte in Karlsruhe sind (nur mit den Öffnungszeiten von Rewe können sie dann wohl doch nicht mithalten).

Mein Praktikum bei IBM ist auch am Montag angelaufen und gefällt mir bis jetzt sehr gut. Unter dem Thema IBM BusinessBlue 2010 – Smarter Global Collaboration arbeite ich zusammen mit einer weiteren deutschen Studentin und zwei ghanaischen Studenten an Konzepten und IT Lösungen, um zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen in Entwicklungsländern und Industrieländern Geschäftsbeziehungen aufzubauen und zu pflegen.
Unser Projekt ist super spannend, da es sozusagen ein Life-Case ist. Jede Schwierigkeit, jede schlechte oder zusammende Internetverbindung, jede Fehlkommunikation geht hier in die “Lessons Leaned” ein.
Unterstützt und gecoacht werden wir von zwei IBM Mitarbeitern, die am IBM internen Corporate Service Corps Projekt teilgenommen haben. Ein Projekt für ausgewählte Mitarbeiter, bei dem es um das Entwickeln und den Einsatz von “Smarter Technologies” in Entwicklungsländern geht. Die beiden selbst waren in Ghana und Tanzania unterwegs und haben tolles berichtet.
Für unser Projekt versuchen wir auch stark die Öffentlichkeit über das Internet mit einzubeziehen um Feedback, Erfahrungen und Anregungen zu sammeln. Anfang nächster Woche werden wir mit verschiedenen Tools online gehen und hoffentlich viel und gutes Feedback bekommen.
Werde das dann nochmal hier posten.

Ansonsten erkunde ich fleißig Hamburg, finde schon ohne Karte mit meinem Singlespeed zur Arbeit und knacke jeden Tag meinen Rekord (von anfänglich 30 Minuten auf nunmehr nur noch 12). Auch wenn es stressig war, bin ich froh mein Radl mitgenommen zu haben. Nicht nur dass es mir (trotz bis jetzt schon eines Plattens) sehr gute Dienste erweist, nein es findet sich hier auch inmitten sehr vieler seiner Art wieder. Und hübsch sind die…. 🙂

Das Fotografieren ist der letzten Woche zwar etwas zu kurz gekommen, ein paar schön Bilder hab ich allerdings schon geschossen und will sie euch natürlich nicht vorenthalten.

Erste Woche Hamburg
Flöchen 🙂

Erste Woche Hamburg
JJ meine kenianische Mitbewohnerin. Verrücktes Huhn und absolut fotoscheu….

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg
Die berühmteste Polizeiwache Deutschlands – Davidwache auf der Reeperbahn.

Erste Woche Hamburg
Zwischen Reeperbahn und St. Pauli

Erste Woche Hamburg
Die “Große Freiheit”, eine Seitenstraße der Reeperbahn voll mit “diversen” Bars und Clubs…

Erste Woche Hamburg
…aber auch damit wird Jesus fertig 🙂

Erste Woche Hamburg
Speicherstadt. Bis jetzt mein Liebslinsort in Hamburg bei Nacht.

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg
Die Fahrradampeln haben es mir auch angetan. Hier die Kreuzung am Dammtor.

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg
Hier nahe der Innenstadt. Links das Spiegel/Manager-magazin Gebäude und im Hintergrund der Anfang der Speicherstadt.

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Erste Woche Hamburg

Soweit so gut. Mehr Bilder (dann evtl auch von außerhalb der Speicherstadt 🙂 ) werden hoffentlich bald folgen. Mehr Storries auch 🙂

Viele Grüße aus der Stadt der DPM – der “Digger”s per minute 😉
Ben

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Kaum da….

July 28, 2010

…und schon gehts wieder los.

10 Wochen bin ich nun in Deutschland.
Davon knapp 8 in Karlsruhe.
Gefühlte 2, wenn überhaupt.

Und trotzdem scheint Buenos Aires, Argentinien, Patagonien, Bulnes 843, der Disco-Supermarkt um die Ecke, Polly, Bonnie, Vale, Mati, …., seeeehr weit weg.

Kaum angekommen ging es auch schon gleich wieder voll mit Uni stress los. Na gut.. .erst mal Familie begrüßen bzw. überaschen (hat mäßig geklappt – immer diese Mutterinstinkte 🙂 ), dann erst mal Freunde begrüßen und wieder mit ihnen auf die erlanger Bergkirchweih fahren. Dann erst mal auf die TOUR Eucor etwas Begleitteam spielen und danach nochmal nach Berlin für den guten Zweck rennen und dann zur den Großeltern PV-Anlage aufbauen.
Das waren die ersten 4-5 Wochen.
Davon verbrachte Zeit in Karlsruhe: 10 Tage – gefühlte 2
Davon Zeit für mich: 0 gefühlt: -10

So kommts, dass ich jetzt das erste mal nach meiner Rückkehr überhaupt nur dran denke mal wieder was zu bloggen, obwohl die Zeit eigentlich auch nicht da ist.

Zwei Seminararbeiten warten darauf geschrieben zu werden, mein Hiwi Job (Qualitätsmanager für Softwareprodukte) drückt mir im Rücken und morgen früh/mittag gehts für einen Monat nach Hamburg für den ersten Teil eines Praktikums (der zweite ist in Karlsruhe).

Kurz gesagt: ich hab sau viel zu tun, es klappt aber trotzdem alles ganz gut. Ich hab in Argentinien gelernt mir Zeit für mich zu nehmen und wie wichtig das ist. Wie wichtig um mal einen klaren Kopf zu bekommen und etwas Abstand zu halten.
Aus diesem (und auch anderen) Grund/en geh ich zur Zeit auch sehr viel Klettern, was wir mehr und mehr Spaß macht. Nicht ohnehin träum ich fast jede zweite Nacht von irgendeinem Zug einer Route die ich nicht oder nur mit Ächtzen und würgen geschafft habe.

Nach zweitägigem Zimmer Ausmisten und Ausräumen sind meine vier Wände nun fast leer. Möbel sind noch drin, abgestaubt (5 cm Staub müssen erst mal entfernt werden wollen 🙂 ) und zurechtgerückt. Einen 70L Müllsack mit Klamotten hab ich ausgemistet. In die Kleiderkammer. Soll anderen zu gute kommen, dass ich Sachen nach 5 Jahren noch kein einziges mal an hatte bzw. einfach nicht mehr rein passe.
10 Umzugskartons stapeln sich im Flur und werden morgen bei meiner Mitbewohnerin eingelagert. Die schweren Dinger in den Keller und dann in 4 Wochen wieder 5 Stockwerke nach oben zu tragen würde glaube ich auch jede sportliche Grundhaltung nicht rechtfertigen 🙂

So sitz ich hier also. Gerade da und schon wieder weg.
Freuen tu ich mich ja schon.
Geiles Praktikum, geiles Team, geile Stadt,…. da kribbelts schon.

Morgen abend wird meine hoffentlich zukünftige WG besichtigt und danach treff ich mich mit meinem geliebten Bruderherz in HH um den Kiez unsicher zu machen.
Zwei Rucksäcke liegen (noch leer) neben mir. Hoffentlich reicht das. Tausend Krawatten, Hemden, schöne Hosen, Tshirts, normale Hosen, mein Kletterequipment (falls das mit der WG klappt wohne ich 5mins von der DAV Kletterhalle in HH weg 🙂 – Monatspass 25 EUR – Ringbänder! Nehmt euch in Acht, ich komme!) darunter 60 Meter Kletterseil, Kameraequipment, Rechner, Unizeugs, Bücher…. und natürlich mein heißgeliebtes Singlespeed. Letzteres ist auch der Grund warum ich morgen nicht mit dem ICE nach HH fahren werde sondern gepflegt den etwas gemütlicheren IC mit Fahrradtransport nehmen werde. Die Karte ist noch nicht gekauft, geht nämlich nur am Tag davor. Leider ists schon 3:30.

Dann doch mal schlafen gehen und vom Klettern träumen. Oder Kitesurfen. Oder Angeln?

Ich kann den Fischgeruch schon riechen… vielleicht sind es aber doch die Kletterschuhe.

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200 Jahre argentinisches Rindfleisch

May 22, 2010

In wenigen Tagen, am 25.05.2010, feiert Argentinien seinen 200ten Geburtstag – das Bicentenario. Seit Monaten werden hierfür Veranstaltungen geplant, wie etwa die Widereröffnung des Teatro Colón (welches eigentlich schon vor 2 Jahren hätte eröffnet werden sollen :)). DIe 9 de Julio ist seit ein paar Tagen nur noch teilweise zu befahren, da inzwischen riesige Bühnen und “Messestände” aufgebaut wurden. Das führt natürlich zum absoluten Verkehrschaos. Wenn man sich mal wie auf einer Hochzeit in einem Hup-Konzert fühlen will, kann da einfach mal vorbeigehen. Im Hupen sind die Argentinier nämlich ganz groß 🙂 Auch wenn es überhaupt keinen Sinn macht (rote Ampeln zum Beispiel werden durch Hupen auch nicht grüner 🙂 ), wird einfach mal drauf losgehupt.

Vor wenigen Stunden wurden die Festlichkeiten von Christina eröffnet. Bis Dienstag gibt es dann jede Menge Veranstaltungen, Konzerte, Kultur und Repräsentatives aus Argentiniens entferntesten Provinzen. Morgen Nachmittag etwa findet ein Marsch verschiedener Provinzen in traditioneller Kleidung statt. Gauchos mit Pferden und so… 🙂

Bicentenario
Die 9 de Julio heute abend. Ein schöner Anblick 🙂

Bicentenario
Präsidentin Christina Fernandez de Kirchner beim Einweihen der Festlichkeiten. Haben das Ganze bei einem Weinchen in einer Bar Live im Fernseh gesehen. Ohne Ton sah das so aus, als hätte sie per Funkgerät ein Feuerwerk starten wollen. Leider gabs kein Feuerwerk… nur ein paar verlegene Blicke. ANgeblich hat sie aber über Funk die LIchter der Stände anschalten lassen… woohoo…

Mehr Bilder gibts in den laufenden Tagen, wenn ich das Ganze mal Life begutachtet habe….