Archive for the ‘Trekking’ Category

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Nahuel Huapi Traverse

March 10, 2010

Jetzt musst ich mich doch mal zwingen mich aus meinem gerade so wahnsinnig stressigen Lebensstil (bestehend aus Schlafen, Trinken, Musikhören, Schlafen, Essen, chillen,…) zu befreien und etwas für die Nachwelt zu hinterlassen: Einen Bericht über einen 5-Tagestrek im Nationalpark Nahuel Huapi, der an das argentinische Bariloche angrenzt.

Der Nationalpark Nahuel Huapi (gesprochen: “Naael Wuapie”) ist einer der ältesten Nationalparks Argentiniens und liegt mittem im so genannten Seengebiet umringt von unzähligen Vulkanen und anderen Bergen der Cordillera de los Andes (Andenkette). Die Landschaft dort ist ein Mix zwischen zerklüfteten Vulkangestein, (teilweise noch aktiven) schneebedeckten Vulkanen, alpenähnlichen Berglandschaften gespickt mit (von Gletschern gespeisten) Gebirgsseen und türkiesblauen Seen. Ein Traum 🙂
Im direkt angrenzenden Bariloche – im Winter ein Wintersportparadies, im Sommer ein Wanderparadies – lässt es sich auch gut aushalten. Alles zwar sehr touristisch (zumindest im Zentrum – verlässt man das Zentrum steht man auf einmal zwischen Wellblechhäusern und Müllhalden), aber es wird auch viel geboten. Bariloche ist berühmt für seine gute Schokolade, die sie von den Schweizern geklaut haben. Man findet unzählige Schokoladerien mit noch unzähligeren (:D tot töter am tötesten….) Geschmacksvarianten. Im naheliegenden Dörfchen Colonia Suiza, der schweizer Kolonie, kann man nette schweizer Architektur bewundern, selbstgebrautes Bier schlürfen und sich mit Käse-Fondue sättigen. Fast wie zuhause also 🙂

Eigentlich hatte ich gar nicht geplant den Trek zu machen, hatte aber gute Sachen darüber gehört und bin so also einen Tag nach meiner Ankunft in Bariloche und einer Nacht mit wenig Schlaf (Winetasting im Hostel) mit zwei Holländern aus meinem Zimmer zum Park aufgebrochen. Die beiden wollten nur einen Tagestrip machen, der an einer Berghütte, dem Refugio Frey, vorbei führt. Von dort kann man den Trek dann weitere 4 Tage fortsetzen. Das nette an dem Trek ist, dass man theoretisch jeden Tag nach Bariloche zurückkehren, den Trek also abbrechen kann. Nach jedem Tagestrip nächtigt man an einem Refugio von welchem ein Weg ins Tal führt.

Leider hab ich im MOment keine Karte von dem Trek. Im Internet finde ich nur die ersten beiden Tage und meine Karte hab ich nem kanadischen Pärchen gegeben und vergessen mir wieder geben zu lassen 😀

Ich poste einfach viele Bilder und kommentiere das Ganze an den Bildern 🙂

Tag 1 – von Villa Catedral nach Refugio Frey

Mit dem bus gings von Bariloche ins nahe gelegene Villa Catedral. Catedral, da der Ort am Fusse eines großen Felsmassivs liegt, welches wie eine Kathedrale mit vielen Türmen aussieht. Der Bus war so voll mit Tagesausflüglern (und auch ein paar Trekkern), dass er nach unserer Haltestelle gar nicht mehr angehalten hat. Blöd, wenn einer von 3 täglichen Bussen nicht anhält, weil er zu voll ist. Fast wie Bergkirchweih 🙂

Vom Parkplatz ging es einen relaaaaxten fast horizontal verlaufenden Pfad in die Berge.
Nahuel Huapi Traverse
Vorbei an verbrannten Lenga-Wäldern

Nahuel Huapi Traverse
Am Horizont ist Bariloche zu sehen.

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse
Besagte Seen im Hintergrund.

Nahuel Huapi Traverse
Nach 2-3 Stunden gemütlichem Vor-sich-hin-trotten wird es dann schlagartig steiler. In der letzten Stunde Marsch legt man gute 800 Höhenmeter zurück. Der Sandige Pfad windet sich am Bergmassiv des CErro Catedral nach oben in Richtung Regufio Frey. Auf dem Weg kamen uns viele Tageswanderer entgegen die den Rundtrek von der anderen Seite angefangen haben. Faul. Mit dem Sessellift. Und dann unserern Weg nach unten 🙂

Nahuel Huapi Traverse
Erster Tag geschafft. Das Refugio Frey in Sichtweite…

Das Refugio Frey hat mir seeehr gut gefallen. Im Refugio selbst war ihc zwar nicht drin, aber die Lage und die Stimmung waren genial. Es liegt direkt neben einer Gletscherlagune in einem Gebirgskessel umgeben von tausenden Kletterfelsen. Ich hab einen Kletterführer auftreiben können. Einfach nur genial. Jetzt weiss ich warum Bariloche als das argentinische Mekka für Kletterer bezeichnet wird. Und ich dachte das wäre übertrieben.

Nahuel Huapi Traverse
Ein pensionierter Kanadier. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass er noch eine größere Rolle in der “Geschichte” spielen würde 🙂

Nahuel Huapi Traverse
Die Laguna Torcek…

Nahuel Huapi Traverse
… mit den Ausläufen der Cerro Catedral-Türmen

Tag 2 – Refugio Frey nach Refugio San Martin

Nahuel Huapi Traverse
Gebirgskessel im Morgengrauen

Ca. 20 Sekunden nachdem ich gestartet bin hab ich Andy kennen gelernt. Ein Engländer, der genau den gleichen Trek machen wollte wie ich. Wir kamen beide aus dem angrenzenden Wald der Lagune (dort gab es mehr oder weniger trockene und ebene Plätze zum Campen) herausmarschiert udn haben uns in einer Y-Kreuzung getroffen. Von da an sind wir dann einfach zusammen weiter gelaufen.

Nahuel Huapi Traverse
Nach einem guten Stück Kletterei zum Aufwärmen der Blick zurück auf die Lagune.

Nahuel Huapi Traverse
Immer den roten Punkten folgen…. klingt komisch, ist aber so.

Nahuel Huapi Traverse
Der Blick auf der anderen Seite des Bergkessels. Im Hintergrund der Nahuel Huapi-See.

Nahuel Huapi Traverse
Vom Kamm geht es die gleiche Höhe (oder sogar mehr) wieder nach unten. Danach wird ein Tal durchquert und erneut ein Gebirgszug überquert. Alles nach oben und danach wieder nach unten. Am Fus liegt dann das Refugio San Martin.

Nahuel Huapi Traverse
Andy beim Abstieg – oder besser “Abrutsch”. Teilweise konnte man 10-20 Meter einfach mit den Schuhen auf dem Geröll herunterrutschen. Macht Spaß, tut aber weh, wenn man doch mal das Gleichgewicht verliert 🙂

Nahuel Huapi Traverse
Der “Rutschweg” mit zu durchquerendem Tal im Hintergrund.

Die Gegend um Bariloche herum ist wie gesagt sehr schön. Auch das Wetter hat gut mitgespielt. In meiner kompletten Zeit in Bariloche (8 Tage glaub ich) hatte ich einen Tag, an dem der Himmel nicht perfekt blau und wolkenfrei war. Und auch an diesem Tag konnte man die Wolken an einer Hand abzählen. Alles schön und gut, das ganze hat aber auch Nachteile. Der größte heisst “Tábanos”. Tábanos (auf deutsch: Pferdebremse) sind die nervigsten und penetrantesten Viecher die ich in bis jetzt erlebt habe. Mit bis zu 2 cm Länge versuchen sie alles um einen armen Wanderer um sein Blut zu berauben. Da sie an die ledrige Haut von Pferden und Kühen angepasst sind, werden sie auch nicht von Tshirts oder Hosen abgehalten. Und das schlimmste ist: Wenn man draufhaut, fliegen sie einfach weiter. Die beste Methode (und ich hab genug Erfahrung damit gesammelt 😀 ), sie zu töten ist folgende:

1. Warten bis sich einer der riesigen Blutsauger auf dem Arm, Bein, Schulter, Nase o.ä. niedergelassen hat
2. Sie sind zwar kräftig, penetrant und widerstandsfähig, aber seeehr langsam. Man hat ca. 2-3 Sekunden Zeit bis der Tabano gemerkt hat, dass er wirklich auf Haut gelandet ist und seinen Stachel in die selbe hineinrammen will
3. Gut ziehlen und weit ausholen
4. Mit aller Kraft möglichst konzentriert auf die angepeilte Stelle schlagen.
5. Vorsichtshalber mit dem Schuh noch 2-3 mal auf den Tabano eintreten, denn normalerweise sind sie nur einige Sekunden paralysiert und fliegen dann weiter

Nahuel Huapi Traverse
Kaffepäuschen mit israelischem Pärchen auf dem nächsten Kamm.

Nahuel Huapi Traverse
Von hier geht es “nur noch” berg ab zum am Fuss gelegenen Refugio San Martin. 80 Leute können hier theoretisch schlafen.

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse
Abendessen auf dem angrenzenden Felsen. Der vorher erwähnte und mit Gitarre abgelichtete Kanadier hat sich als pansionierter Bergführer mit 30 jähriger Erfahrung entpuppt. Er, Bernhard, war zusammen mit einer 50-jährigen spanischen Lady, Maricruz, unterwegs um den Trek zu machen.

Nahuel Huapi Traverse
Maricruz

Der dritte Tagestrek wurde uns von allen abgeraten. Von Informationen á la “nur mit Bergführer möglich” über “Pass ist geschlossen und unpassierbar” bis hin zu “wir empfehlen strengstens diesen Abschnitt nicht zu machen” war alles dabei. Die Alternative: Absteigen durch ein Tal bis zur Staße, 5 km die Straße entlang und dann wieder durch ein Tal nach oben. Uff….
Konrad, mit dem ich auf der Carretera Austral etwas unterwegs war ahtte mir ein paar Tage vorher geschrieben, dass es machbar ist. Von daher wollte ich es zu mindest versuchen. Alleine ist das natürlich immer schlecht. Mit Andy war es genau das gleiche und da Bernhard und Maricruz auch nicht absteigen wollten sind wir am nächsten Tag zu viert gestartet, nachdem wir ein “Vermisstenformular” im Refugio ausgefüllt haben. Dieses muss man nach Ankunft im anderen Refugio einreichen sonst werden die Rettungstrups los geschickt 🙂

Tag 3 – Refugio San Martin nach Refugio Italia

Früh um 8 gings nach kurzem Frühstück los. Angeblich sollten nur die ersten 2 Stunden kritisch sein, der Rest danach ziemlich einfach. Diese 2 Stunden hätten es wohl aber insich. Steiles Klettern um die erste Gebirgskette zu überwinden….
Eine Tatsache, die diesen Abschnitt noch erschwert: Es gibt kaum Markierungen. ANders als vorher gibt es keine roten Punkte (bzw. nur seeeehr verblasst und mit Glück sichtbar). D.h. man kann schnell den Weg verlieren und muss aufpassen wo man landet. Unsere Theorie war, dass sie die Markieung nicht mehr aufgefrischt haben, um den Pass in 1-2 Jahren schließen zu können, zu mindest für die “Öffentlichkeit”

Nahuel Huapi Traverse
Steinmarkierung, die unter Umständen schwer zu entdecken und zu folgen sind.

Nahuel Huapi Traverse
Der Cerro Refugio. Besagter 2-Stunden-Kletteraufstieg

Nahuel Huapi Traverse
Maricruz und Bernhard

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse
Der Grund warum ich mit meinem 5°-Komfortschlafsack in der Nacht ein einziger Eisklotz war. Gefrohrener Boden

Nahuel Huapi Traverse
Klettern mit 20 Kg Rucksack…. 😀

Oben angekommen wurde es dann aber alles andere als einfach. Geröllfelder, Schneefelder und jede menge steile Hänge die zu überqueren waren.

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse
Bernhard vor dem zu kreuzenden Kessel. Der “Pfad” ging einmal an der Schrägen Bergwand entlang bis nach rechts an den Rand des Bildes. Von dort auf dem Kamm weiter zum Cerro Navidad, dem Weihnachtsberg 😀

Nahuel Huapi Traverse
Abstandhalten, falls eine Gerölllawine ausgelöst wird. Die Brocken waren teilweise so groß, dass sie ohne jede Mühe jeden Fuß/Knie zu Brei verarbeiten hätten können. Dann wieder kleines Geröll bei dem man unter jedem Schritt einen halben Meter Richtung Tal rutscht.

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse
Fast auf dem Cerro Navidad

Ein kleines Panorama vom Cerro Navidad (mit ein paar Fehlern drin. Hab grad keine bessere Software da für Panoramas, die das besser hinbekommen würde):
Nahuel Huapi Traverse

(Klicken zum Vergrößern)

Von dort aus wurde es aber nicht einfacher. Ein schwieriger Abstieg nach dem nächsten. Rutschiges Geröll, mehrere hundert Meter lange Eisfelder (Auf den Po setzen und runterrutschen und dabei hoffen, dass kein spitzer Stein unter dem Eis verborgen ist. Den zukünftigen Kindern zur Liebe 😉 )

Nahuel Huapi Traverse
“Nur noch dieses nette Tal durchqueren und dann am Ende ein steiler Aufstieg zum Refugio (welches im Bild am Ende des Tals schräg links oben auf dem Felsen liegt)”. Pustekuchen. Das Tal war gespickt, von glitschigen Felswänden über Wasserfällen, Schlammbädern bis 25 cm Tiefe, stachelige Wälder und Büsche und jede Menge Tabanos 😀 Im Endeffekt alles andere als relaxtes Laufen 🙂

Nahuel Huapi Traverse
Andy

Nach weiteren 2-3 Stunden durchs-Gebüsch-schlagen und einem seeeehr steilen Aufstieg zum Refugio hatten wirs dann endlich geschafft. Nach 9 Stunden Fußmarsch (langsam aber stetig 🙂 ) waren wir am Refugio Italia angekommen. Der härteste Tagesmarsch den ich bis jetzt in meinem Leben gelaufen bin. Aber auch mit Abstand der Beste 🙂 Die Mühe hat sich also auf jeden Fall gelohnt

Nahuel Huapi Traverse
Das Refugio….

Tag 4 – Refugio Italia nach Refugio Lopez

Maricruz und Bernhard hatten beschlossen einen Tag auf dem Refugio Italia zu bleiben und etwas zu entspannen und auszuruhen. Also bin ich am nächsten Morgen allein mit Andy los zum Refugio Lopez, dem letzten wirklichen Abschnitt des Treks. Von dort aus sind es nur noch 2-3 Stunden Abstieg zur “schweizer Kolonie” (Colonia Suiza) von wo ein Bus nach Bariloche fährt.

Nahuel Huapi Traverse
Refugio Italia mit angrenzender Laguna negra. So negra ist sie gar nicht – eher blau – aber der Name kommt wohl von den angrenzenden Bergen.

Nahuel Huapi Traverse
Auf der angrenzenden Gebirgskette ging es über die Kämme in ein weites Tal

Nahuel Huapi Traverse
…um von dort auf den Cerro Lopez aufzusteigen (Im Hintergrund) Der letzte Gipfel der Etape und auch einer der höchsten.

Nahuel Huapi Traverse
Als wir den Aufstieg gesehen haben dachten wir eigentlich, dass es noch einen anderen Weg geben muss. Der Hang sah dann doch etwas abenteuerlich und steil aus. Einen anderen Weg gibt es aber nicht 🙂 (Die “Steilheit” kommt auf dem Bild leider nicht so rüber…)

Nahuel Huapi Traverse
Auf diesem schon eher… 🙂
Der Aufstieg…. ziemlich mies. Aussschließlich lose Steinsbrocken. Jeder Schritt war mehr oder weniger ein Schritt ins leere. 2 Meter hoch, 1 Meter zurückgerutscht. Dabei auf die Füße und Hände aufpassen. Festhalten und hochziehen ging auch schlecht. Oftmals hatte ich einfach den Felsbrocken (oder zu mindest das gerade abgebröckelte Stück) in der Hand. Wenn es das Rutschen anfängt, so schnell wie möglich drüber. Gleichzeitig aufpassen, dass man dem Kollegen unter sich keine Gerölllawine entgegenschickt.

Nahuel Huapi Traverse
War trotzdem cool 😀

Nahuel Huapi Traverse

Der Ausblick auf dem Cerro Lopez bzw. dem Cerro Turista: Genial. Wie in den vergangen Tagen schon hatten wir perfektes Wetter. Keine Wolke am Himmel und klare Sicht bis zum Horizont.

Nahuel Huapi Traverse
Der Blick Richtung Bariloche über den Nahuel Huapi See. Die 3 kleinen schwarzen Punkte im unteren Bereich des Bildes sind Tagestourer, die aus Bariloche aufgestiegen sind. Teilweise in Sneakern und mit ner Flasche Wein im Gepäck 😀

Nahuel Huapi Traverse

Nahuel Huapi Traverse
Highly-scenic-lunch 😀 Mate, Käse und Tunfisch und im Hintergrund die Seen-Vulkan-Landschaft. Über zwei Stunden waren wir auf dem Gipfel….

Nahuel Huapi Traverse
teilweise allein, teilweise mit 4-8 anderen

Nahuel Huapi Traverse
Nette Fotos gemacht 🙂 Dieser “Stuhl” steht einfach auf dem Gipfel. Warum auch immer… 😀

Nahuel Huapi Traverse
Andy und ich vor dem “Tronador”, dem höchsten Berg der Region, übersäht mit Gletschern.

Noch ein schickes Panorama 🙂
Nahuel Huapi Traverse

Im Bild zu sehen: der Tronador (der große weisse), Vulkan Osorno (mit seinem perfekten Gipfel) rechts davon, noch ein Vulkan, dessen Namen ich vergessen habe rechts von Osorno und Vulkan Lanin (ganz links im Bilde)

Nahuel Huapi Traverse
Letztendlich doch der Abstieg zum Refugio. Hatten überlegt oben auf dem Gipfel zu Zelten, aber dann hätten wir am nächsten Tag nicht den Mittags-Bus nach Bariloche bekommen 🙂

Nahuel Huapi Traverse
Lomo-Sandwich im Refugio nach steiler 2-stündiger Kletterei

Nahuel Huapi Traverse
Sonnenuntergang über dem Nahuel Huapi See


Tag 5 – Refugio Lopez – Bariloche

Von diesem Tag gibts gar keine Bilder mehr. Einen teilweise sehr rutschigen und steilen Weg gings nach unten ins Tal zur Straße bzw. zur Colonia Suiza. Dort haben wir erstmal eine seeehr leckere “Cerveza artesanal” – ein lokales Bierchen gezischt und sind dann mit dem Bus wieder nach Bariloche gefahren.

Resumé
Ein unerwartet genialer Trek mit vielen schweren Passagen aber absolut genialen Ausblicken. Ich selbst hab sehr viel dabei gelernt (viele Sachen von Bernhard 🙂 ) und mitgenommen (Unter anderem 500 Fotos 🙂 ). Eines der schönsten Flecken Erde die ich bis jetzt gesehen habe.

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Caretera Austral – Villa O´Higgins nach Coyhaique

February 10, 2010

Ueber die Carretera Austral hab ich ja glaube ich schon mal ein paar Worte verloren. Sie wurde 1976 von der damaligen chilenischen Regierung angefangen zu bauen und erst im Jahr 2003 fertig gestellt. Eine ziemlich genial eStrasse. Meistens besteht sie nur aus Schotter, durch Regenwald, freigesprengte Felsen vorbei an tuerkisblauen Fluessen und Seen. Bei uns wuerde die Strasse nicht mal als ordentlicher Feldweg duchgehen :).
Teilweise passt nur ein Auto von der Breite her auf die Strasse. Bei Gegenverkehr muss improvisiert werden. Dann gehts im Schneckentempo aneinander vorbei um sich nicht gegenseitig gegen die Steilwand bzw. den Abgrund zu draengen.

In Villa O´Higgins, dem suedlichsten Ende der Carretera Austral bin ich vor einigen Tagen gestartet. Von dort ging es im Bus nach Caleta Torel, einem kleinen Ort, der keine Strassen besitzt. Alle Hauser sind auf/an Stegen gebaut. Am oberen Ende des Doerfchens gibt es einen “Grossparkplatz” auf dem etwa 25 Autos Platz haben. Von dort muss man laufen und viele viele Treppen steigen. Das ganze ist an einer schoenen kleinen Bucht gelegen mit steilen Haengen aussen rum. Patagonische Fjordlandschaft. Konrad, Claudi, Orfi und ich (allesamt Deutsche 🙂 ) haben uns nach langer Quartiersuche in einer Hospedaje fuer eine Nacht eingemietet. Nicht gerade freundlich die Hauseigentuemerin, aber das gehoert auch dazu. (“Gekocht werden darf in de Kueche, aber danach muss man sofort ins andere Zimmer. Die Kueche gehoert ihr, das andere Zimmer ist fuer die Touristen”)
Temperaturmaessig war wie in Patagonien gewohnt sehr kalt udn regnerisch. Eigenltich regnet es immer. Mal nieselt es nur und die Sonne kommt etwas durch, mal giest es nur so aus Eimern. Dazu eisige Winde, die vom im Westen gelegenen Inlandeis mit seinen hunderten von GLetschern herueberzieht.

Am naechsten Morgen wollten wir nach Cochrane trampen, da von Tortel nur nachmittags einer der seltenen Busse dorthin fuhr, Claudi und Orfi aber am Nachmittag des darauffolgenden Tages ihren Flug nach Buenos Aires von Perito Moreno nehmen mussten. Ein Staedtchen das immernoch seeehr weit weg lag. Daher so bald wie moeglich in die Naehe der Grenze nach Chile Chico.
Nach einem kurzen “ride” in einem chilenischen Wohnmobil bis zur Kreuzung zur Carretera mussten wir geschlagene 4 Stunden in der Eiseskaelte und Regen warten bis uns schliesslich ein Schafstransporter hinten im LKW mitgenommen hat. Dort haben wir auch drei brasilianische Radler angetroffen, die wir schon in OHiggins getroffen hatten. Die guten sind ohne einen Penny Bargeld nach Chile gekommen und haben icht bedacht, dass es dort keine Geldautomaten gibt. Cochrane ist das erste Staedtchen mti Geldautomat und der akzptiert lediglich Mastercard, die meisten haben jedoch VISA. Der naechste VISA Automat ist in Coyhaique, mehrere hundert km noerdlich.

Nach einer kurzen Nacht in Cochrane ging es am naechsten MOrgen mit dem Bus weiter nach Chile Chico. Wunderschoene Landschaften entlang des Rio Baker, einem tuerkisfarbenen Fluss, richtung Norden zum Lago General Carrera, dem zweitgroessten See Suedamerikas (nach dem Titikakasee). In Chile Chico herrscht ein eigenes Mikroklima. Im Gegensatz zum typisch patagonischen Klima herrscht hier Sonne und Sommerwetter. Im Tshirt rumlaufen war hier kein Problem 🙂
Das Wetter spielt dieses Jahr allerdings auf der ganzen Welt verrueckt. Waehrend in Deutschland das Schneechaos herrscht, regnet es hier so viel wie schon lange nicht mehr. Die Einheimischen beschweren sich ueber weniger Touristen und auch in Chile Chico, der “Fruchthochburg” wurden anscheinen viele Ernten vom Wetter versaut.

Claudi und Orfi haben, nach einer perfekten Punktlandung unseres Busfahrers, noch perfekt ihren Flug nach Buenos Aires bekommen und sind mitlerweile schon wieder im eisigen Muenchen. Um 10 ging der Bus und er meinte wir sind um 2 in Chile Chico. Um 13:56 sind wir dort eingetrudelt, um 14:00 ging der Bus nach Perito Moreno. Das ist mal Timing. Leider blieb daher wenig Zeit zum Verabschieden der beiden….

Konrad und ich wollten am naechsten Tag mit der Faehre ueber den See fahren um weiter nach Norden zu reisen. Pustekuchen. Faehre war fuer die naechsten 4 Tage ausgebucht. Auch gut, dann eben per Anhalter wieder zurueck nach Westen zur Kreuzung mit der Carretera um von dort nach Norden weiterzufahren.
Auch hier mussten wir am naechsten Tag lange warten. Nachdem wir einige Km mitgenommen wurden mussten wir mitten auf der Strecke 4 Stunden auf den naechsten Bus warten. Der aber voellig ueberfuellt war. Leider der einzige der fuhr. Gluecklicherweise hat in dem MOment ein Chilene angehalten im leeren Pickup und uns 2 Ortschaften weiter gefahren, wo wir uns dann mit dem Bus verabredet haben. Der Busfahrer war einverstanden uns das restliche kleine Stueckchen (12km) mitzunehmen.
Aus dem Bus ausgestiegen (mit 2 Israelis die auch nach Norden wollten) und 25 Sekunden spaeter von einer Familie im LKW mitgenomen werden. Der komplette LKW war voll mit leña – Feuerholz – wir obene drauf. Dazwischen noch ein Huhn im Kaefig, das vor Angst nur so durch den Kaefig geflattert ist. 50 km gings bei eisigem Wind aber super Aussicht (und die Israelis hatten Bier dabei 🙂 ) am See entlang nach Puerto Rio Tranquilo. Dort gibt es eine schoene Marmorhoele am See rand. Leider haben Konrad und ich bemerkt, dass wir absolut kein Geld mehr haben und es gerade nochs o fuer die Unterkunft und den Bus am naechsten Morgen reicht. Auch gut… dann eben kein Marmor 🙂

Am naechsten MOrgen gings fuer mich ins etwa 100km entfernte Villa Cerro Castillo, das naechste Oertchen und “Sprungbrett” fuer einen 3-4 Tages trek zum angrenzenden Nationalpark Cerro Castillo. Der Cerro Castillo (“Castillo” heisst “Schloss”) trohnt ueber dem Oertchen – ein toller Anblick. Seinen Namen verdankt er den vielen zerkluefteten Zacken, die ihn wie eine Burg aussehen lassen. “Der schoenste Schutthaufen Patagoniens” wie ihn ein Trekkingfuehrer betitelt 🙂

Nach 3 Tagen durch die Gegend Irren, unzaehligen Abrutscher auf Steilhaengen und Gletschermoraenen bin ich wieder gut im Doerfchen angekommen. Aufgeschuerfte Haende und einer meiner Trekkingstecken musste dran glauben. Trotzdem eine seehr sehr schoene Gegend, auch wenn man sich nicht so auf die (schlechten) Karten verlassen sollte. 2 Leute hab ich waehrend der drei Tage getroffen. Deutsche natuerlich 🙂 ein etwa 60 jaehriges Ehepaar aus Hamburg, die ziemlich gut unterwegs waren 🙂 Machen 6 Wochen Wander- und Trekkingurlaub in Patagonien. 😉

Nachdem ich vergeblich versucht habe in einem der Busse nach Norden zu kommen (es fahren 1-5 Busse zwischen 10 und 16 Uhr. Wie und wann weiss keiner so genau und alle waren restlos ueberfuellt), hab ich mich etwas verzweifelt an die Strasse gestellt. Hatte genau noch 0,0 Cent in der Tasche, dafuer aber genug Essen, da ich fuer 4 Tage Trekkign geplant hatte. Keine 5 MInuten spaeter – ich hatte gerade meine TUnfischdose 1/4 geoeffnet – hat auch schon der erste CHilene angehalten und mich nach Coyhaique mitgenommen. Sehr coole Fahrt. Hat viel erzaehlt von Skitouren im Torres del Paine, Angeln und seinem Beruf als Winzer in Santiago. Er vertreibt die Weine in Europa und war daher schon sehr oft drueben.
DIe Carretera ist – aus welchem Grund auch immer – zwischen Cerro Castillo und Coyhaique geteert. Aber im super Zustand. Besser als jede deutsche Autobahn koennte man meinen 🙂 Daher sind wir mit 120 entlang geflitzt und haben auf dem weg 1-2 keuchend und aechzende Busse ueberholt 🙂

Seit vorgestern bin ich nun in Coyhaique, dem ersten groesseren Staedtchen mit mehr als 600 EInwohner seit 3 Wochen, und werde mich in wenigen MInuten an die Carretera begeben um weiter nach Norden zu reisen. Entweder nach Puyuhuapi, wo es einen haengenden Gletscher und beruehmte Thermen geben soll oder richtung Futaleufú, dem letzten Ord in Chile, bevor ich wieder nach Argentinien kreuzen will. Dort gibt es den Rio Futaleufú, einen fuers Rafting weltbekannten Fluss. Vielleicht goenn ich mir das mal, auch wenn es sehr teuer sein soll.

Bilder kann ich leider hier grad nicht online stellen, werd ich noch nachholen 🙂 Hoffe dort oben gibt es weiterhin Internet… und Geldautomaten 😉

Bis die Tage

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**AKTUALISIERT** – Parque Nacional de los Glaciares

January 25, 2010

Hallo ihr lieben,

ein kurzes Lebenszeichen von mir. Ich bin gerade in El Chalten im noerdlichen Teil des Nationalparks Los Glaciares, wo Cerro Torre und FItz Roy ihr zuhause haben.
DIe Tage davor habe ich im suedlichen Teil verbracht um den Gletscher Perito Moreno anzuschauen. ZIemlich unspektakulaer wenn man aus dem Torres del Paine kommt (Just another Glaciar – einer von vielen 😀 ). ALlerdings trotzmdem sehr schoen. Danach gings “per Daumen” nach Chalten wo ich jetzt seit 3 Tagen bin. Geburtstag war ziemlich veregnet und kalt. Gestern war supersupersupergeiles Tshirtwetter mit Sonne bis zum umfallen. Habe morgens in einer Baeckerei Stefan getroffen, einen Karlsruher WiWi, der mit mit in Buenos Aires studiert hat 😀
Hab dann umdisponiert und wir sind bis hoch zum Cerro Torre und zum Fitz Roy gelaufen. Zwischendurch im Gletschersee gebadet (Laguna de la Madre – AAAAAAARSCH Kalt 😀 ).
Heute regnet es wieder aus Eimern.

Chalten ist ziemlich mikrig. 500 Leute leben hier und zusaetlzlich nochmal geschaetzte 500 Touris. Einen Geldautomaten gibt es (seit kurzem), Internet extrem langsam und alles Essen und Verpfleungsmaessige ist sehr teuer.
Werde wohl noch ein paar Tage hier bleiben, obwohl ich das schoenste schon gestern gesehen habe, bei perfektem Wetter 🙂
Am Samstag kommen Claudi und Orfi, das deutsche Paerchen das ich im Torres del Paine kennen gelernt habe. Superwitzig die beiden. Haben mich gefragt, ob ich ein Stueckchen mit ihnen reisen will und da ich in den letzten Tagen ein kleines “Stimmungsloch” hatte, werde ich wohl hier so lange auf sie warten um dann mit ihnen 2-3 Tage nach norden zu reisen nach Villa O´Higgins, von wo die Carretera Austral startet. Eine Strasse, die den Sueden Chiles zugaenglich macht und von Pinochet erbaut wurde, allerdings erst 2000 fertig gestellt ist. Ganz fertig ist sie noch nicht, es gibt immernoch einige Luecken, die man mit Boot/Flugzeug ueberbruecken muss.

Handyempfang gibt es hier unten auch nicht und die naechsten Tage werden wohl auch ohne Internet ueberleben muessen. Villa Ohiggins ist eine der abgelegensten Ecken ganz Chiles, wobei seit kurzem eine Faehre auf Umwegen dort hin faehrt (die ich nehmen werde… 🙂 ).

So… genug konfuses WIrrwarr gelabert.
(geile) Fotos kommen in der Zivilisation

Bis die Tage
Ben

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So Zivilisation kann man das hier nicht gerade nenn wo ich bin. Villa O´Higgins hab ich nach 3 Tagen Transfer mit Boot/Fuss/Boot erreicht. Absolut ab vom Schuss 😀

Versuch mal ein paar Bilder vom Paruq Nacional los Glaciares online zustellen, wenn das Internet nicht zusammen bricht (diesen Satz habe ich heute schon so oft geschrieben….)

Here we go….:

Parque Nacional los Glaciares
Glaciar Perito Moreno – der wohl beruehmteste und touri-umlaufenste Gletscher in Argentinien. Nach dem Torres del Paine wie gesagt, fast schon langweilig 🙂 Was hier besonders ist: Er ist stabil Jeden Tag waechst/schrumpft er um ca. 2 Meter bleibt in sich aber stabil und konstant von der Groesse. Hier zu sehen: die Nordseite

Parque Nacional los Glaciares
Touri-Plattform 🙂

Parque Nacional los Glaciares

Parque Nacional los Glaciares
Suedseite

Parque Nacional los Glaciares
An seiner hoechsten Stelle ist der Gletscher 60 meter hoch. Aber nicht nur hoch sondern auch tief. ALso 120 Meter Eisschicht.

Parque Nacional los Glaciares
Eiiiiis bis zum Abwinken 🙂

Parque Nacional los Glaciares
Vom suedlichen Teil des Gletscher-Nationalparks (der riiiesig ist) gings nach ein paar Tagen chillen in Calafate, einem absolut Touri-ueberlaufenen Stadtchen (seit neustem haben sie ein Casino 😀 ) nach Chalten, dem noerdlichen Zugangspunkt zum Gletscher Nationalpark und gleichzeitig ein Kletter-Mekka – dem AUsgangspunkt zum Cerro Torre, einem der schwesten Gipfel der Welt. Technisch gesehen ist der Gipfel wohl “nicht allzu schwer”, was die Schwierigkeit hier ausmacht ist das Wetter. Von 7 Tagen in denen ich da war hatte ich einen ohne Regen. Die Winde sind der Wahnsinn, so dass man auf der Strasse um 2 meter nach links/rechts/sonstwaerts versetzt wird. Und das ist im Doerfchen hinter der Bergkette. Die volle Schlagseite kommt vom Campo de Hielo auf der West Seite. Von dort fegen die Eiswinde nur so auf das Gebirgsmassiv ein. Grundsaetzlich werden die WOlken am Fitz Roy (dem groessten Berg der Region mit 3000+ Metern) geteilt. Ein Teil nach Sueden zum Cerro Torre, der andere Teil darum herum nach Osten Richtung Chalten. Das Glueck, den Cerro Torre daher ohne Wolken zu sehen, hat man etwa einmal im Monat. Am Tag meiner Ankunft – sozusagen als verspaetetes Geburstagsgeschenk – war das Wetter perfekt. Sommerliche 15 Grad, fast keine Wolken am Himmel. Wie schon geschrieben, hab ich Stefan in einer Baeckerei getroffen und er hat mich ueberedet zum Cerro Torre aufzusteigen. Eine gute Idee. Hatten perfekte Sicht 🙂

Parque Nacional los Glaciares
“Und das an meinem Geburtstag” 😀 Jetzt ein YES-Toertchen 😉 – Trampen ins 250 km entfernte Chalten

Parque Nacional los Glaciares

Parque Nacional los Glaciares
Tags darauf. Auf zum Cerro Torre – natuerlich mit Mate 🙂

Parque Nacional los Glaciares
Ist doch ein huebsches Doerfchen bei Sonnenschein 🙂 Mit guter Aussicht. Die Gipfel hatte man am Vortag nicht mal erahnen koennen.

Parque Nacional los Glaciares
Im Hintergrund der Cerro Torre und rechts im Bild der Fitz Roy

Parque Nacional los Glaciares
Einmal koellnisch Wasser schluerfen 🙂

Parque Nacional los Glaciares
Der sagenumwobene….

Parque Nacional los Glaciares
als “unmoeglich”-erklaerte…

Parque Nacional los Glaciares
Cerro Torre

Parque Nacional los Glaciares
Angeblich braucht man wohl mindestens 3 Tage gutes Wetter zur Besteigung. Das Wetter das wir hatten wurde als “ok” eingeschaetzt. Normalerweise hat man 3 Tage pro Monat. Aber nicht zusammenhaengend….
Im Basis-camp an der Lagune verbringen die Bergsteiger teilweise Wochen…wartend….
Die Woche vorher ist wohl ein Bergsteiger toedlcih verunglueckt. Wollte nicht mehr laenger warten.

Die Erstebesteiogung ist auch eine Legende. Zwei Bergsteiger sind wohl 1959 aufgestiegen. Einer von Ihnen hiess Maestri, der andere Egger. Auf dem Rueckweg wurde Egger von einer Lawine verschuettet. Mit der Kamera auf der die Gipfel – und damit die Beweisfotos waren. Durch diverse widerspruechliche Aussagen Maestris wollte ihm niemand so richtig glauben, dass sie den Gipfel wirklcih erreicht hatten. 1970 hat er es erneut veruscht. Mit neuem Team. und einem 200 kg schweren Kompressor, mit dem er icherungsbolzen in den Granit gebohrt hat. Trotzdem hat er es nicht geschafft. Den Gipfel hat er darauf hin als “unmoeglich” erklaert. Der Kompressor befindet sich immernoch auf halbem Weg 🙂
1974 wurde der Gipfel dann das erste mal oeffenltich anerkannt bestiegen.

Parque Nacional los Glaciares
Die Traverse zum Fitz Roy Massiv. 2 Stunden Fussweg vorbei an tollen Waeldern, Wiesen, rot-koepfigen-Spechten, Gebirgsbaechen und -seen.

Parque Nacional los Glaciares

Parque Nacional los Glaciares
Vom Campamento Poincenot geht es einen seeehr steilen 1-stuendigen-Anstieg zur Laguna Torre, direkt am Fusse des Fitz Roy gelegen, nach oben. Sonnenuntergang….

Parque Nacional los Glaciares
Auf dem Rueckweg nach Chalten…. Die Wolken kamen innerhalb weniger Minuten. Mit wahnsinns Geschwindigkeiten.
25 km sind wir gelaufen an dem Tag. Normal ein 3 Tages Trip. Bei gutem Wetter muss das auch in einem gehen 🙂 Von 11 bis 22:00 Uhr.
Danach erstmal ne Flasche Bier auf dem Weg zur naechstgelegenen Pizzaria geleert und dort eine typisch argentinische Pizza (viiiiel Kaeeesseee) gefuttert.

Parque Nacional los Glaciares
Mein Campingplatz auf dem ich in der Nacht noch mein Zelt aufgeschlagen habe…

Parque Nacional los Glaciares
Puh… gerade nochmal Glueck gehabt. Den Pferde-Scheisshaufen hab ich Nachts nicht mehr gesehen…. Den unterhalb des Zeltes auch nicht mehr…. Mein Zelt stinkt immernoch nach Pferdemist….

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Nach 2 Tagen Regen-Absitzen bin ich dann nochmal in die Berge aufgestiegen. Hatte ja schon eigentlich alles gesehen. Einen Gletscher gabs noch zu sehen. Und ich wollte den Park durchqueren und nach NOrden zum Lago del Desierto trampen (um somit den 80 Pesos-Bus zu umgehen)

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Nahe dem Fitz Roy… schon wieder 🙂

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Diesmal mit schlechterem Wetter

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Der angrenzende Gletscher Piedras Buenas

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und der Campingplatz Poincenot am Fusse des Fitz Roy. Hier sind so viele Israelis unterwegs (habe ich glaube ich schonmal erwaehnt 🙂 ), dass die Schilder auch in hebraeisch geschrieben sind 🙂

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Menue á la Fitz Roy. Nudeln mit Tunfisch, Tomatensosse, Erbsen und einem Hauch von Chili. Dazu Brot mit Dulce de Leche als Vorspeise und einem feinen Knorr-Champinion-Sueppchen zum Nachtisch.

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Morgengrauen um 5:30. Hab getraeumt, den Fitz Roy rot zu sehen und bin um 5:30 aufgewacht und promt aufgestanden. Satz mit x…..war wohl nix.

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Der Gletscher beim Passieren nochmal von Nahem. War eine ganz schoene Kraelei dort hoch zu kommen. 20 MInuten ueber 2-8m grosse glitschige Steinfelsen springen/hangelnd/laufen.

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Nach derm Verlassen des Nationalparks…. Wildpferde.
Hab die Nacht campend bei einem Refugio verbracht. Das Refugio wird fuer mehrere Monate von einem agentinischen Paerchen verwaltet. 5 Monate sitzen sie dort “fest”. Nach Chalten sind es gute 2 1/2 Stunden Fussmarsch. Ausser zum Nahrungsmittelkauf duerfen sie aber das Refugion nicht verlassen. Das erste Jahr machen sie das… udn das letzte 🙂 3 Monate haben sie noch vor sich. Alle zwei Tage gibt die Wasserleitung vom angrenzenden Gletscherbach den Geist auf und einer der beiden muss ins Eiswasser tauchen. Sie hatten jetzt schon die Nase voll. 🙂

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Nach haeftigem Regenfall nach dem Abstieg hab ich in dieser Estancia Unterschlupf gesucht. Oder besser unter den angrenzenden Baeumen. Zeltend. Trocknen durfte ic meine Sachen drinnen nicht. Ist verboten.

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Auf dem Weg Richtung Chile…. kurz bevor mich ein Paerchen aus Cordoba bis zum 25 km entfernten Grenzsee mitgenommen haben.

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Lago del Desierto. Hier habe ich versucht den See zu umlaufen. Zwecklos. Die Bruecke zum Pfad auf der oestlichen Seite ist zerstoert und auf der westlichen Seite bin ich nach einer Stunde mit 30 kg Rucksack durchs Gebuesch schlagend umgekehrt. Einen der 22 km hatte ich vll gerade so geschafft.
Da musste der Geldbeutel dann doch bluten 80 Pesos fuer 40 Minuten Fahrt. Scheiss Monopoly…. Gehen Sie nicht ueber Los, ziehen Sie keien 4000 Mark ein….

Parque Nacional los Glaciares
Dafuer schoene Aussicht.

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Auf der anderen Seite habe ich ein belgischen Paerchen und einen Franzosen kennengelernt. Das Feuer war schon angeheizt 🙂

Parque Nacional los Glaciares

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Ein letzter Blick auf die Rueckseite des Fitz Roy und dann ab in den Wald. 4 1/2 Stunden Laufen mit Gepaeck vor mir….

Noch schnell im nebenanstehenden argentinischen Grenzhaeuschen aus Argentinien “ausgecheckt” und dann nach leckerem Kochen frierend schlafen gelegt. Am naechsten Morgen gings frueh los, um die 22 km Fusweg durch verschlammten Wald in Richtung Lago O´Higgins zurueckzulegen. Von dort Faehrt alle 2-3 Tage (manchmal auch 4-5 :D) eine Faehre fuer ueberteuerte 80 Dollar (!) ueber den See nach Villa Ohiggins, einem der abgelegensten Orte Patagoniens. (Wo ich mich gerade befinde 😀 )

Je nachdem wo man fragt, faehrt die Faehre um 13, 14, zwischen 14 und 15 oder 17 Uhr ab. Im Endeffekt war es 17:30. 😉

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Trekking Nationalpark Torres del Paine

January 19, 2010

Hallo ihr lieben,

ich bin wieder in der Zivilisation. Humpelnd und stinkgend gestern mit dem Bus wieder in Puerto Natales (dem Ausgangsort) angekommen. Meine Fuesse verformt, die Wanderschuhe auch, die Oberschenkel doppelt so dick wie vorher und mit einer 1 kg-Dreckschicht bedeckt.

150 Kilometer in knapp 7 Tagen haben ihre Spuren hinterlassen. 150 Km Blumenwiese, Baeume, Tiere, reisende Wasserfaelle, drusatoruebersteigende Windkanaele, Paesse, Bergmassive, Gletscher, Sonne, Dauerregen, Schneefelder mit Sonne, Schneefelder mit Schnee, Hagen bei Sonne, Regenwald, Lawinen, Schlamm, Sumpf, Wurzeluebersaehter Waldboden…. ich koennte noch ewig weitermachen 🙂

Gestern abend erst einmal 45 MInuten geduscht. 4 Mal Haare gewaschen. Das Wasser war Braun. Heue Sachen gewaschen. Das Wasser war schwarz (auch das von den hellen Klamotten 😀 )

Jetzt sitz ich grad in nem Internetcafe. 80 ungelesene Mails im Posteingang… uff…. Das mach ich spaeter 🙂 Jetzt wird erst mal mit meinen beiden israelischen Wegkollegen lecker Lomo-Steak gekocht.
Bin heute noch hier und werd etwas relaxen. Blasen heilen lassen, Klamotten trocknen. Versuche heute abend (ein paar von den 750) Bilder online zu stellen und ein bisschen was zu schreiben. Muss das selbst erst mal verarbeiten 😀

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Sooo genug verarbeitet. Nach schon 4 Stunden Internet hab ichs endlich geschafft, alle Mails zu lesen, zu beantworten und zu loeschen 😀
Die ersten Bilder sind gesichtet und verusche jetzt einfach mal was gebacken zu bekommen, bevor die mich hier rausschmeissen 🙂

Tag 1 – Aufstieg zum Mirador Torres del Paine – 18 KM

Am Ersten Tag gings frueh um halb 8 mit dem Bus Richtung Nationalpark. Nach einem weniger befriedigenden Fruehstueck im Hostel (Weissbrot… hier gibt es nur Weissbrot. Auch nach 10 Stueck sit man da nicht annaehrend satt) wurden Fabi (ein Deutscher den ich in Punta Arenas kennen gelernt habe) und ich vom Bus abgeholt und es ging richtung Park. Nach gut 2 Stunden Fahrt (mit Touri-Kaffe-Punke-Pause an einem Rastplatz der zufaellig auch jede Menge Souvenirs hatte) wurden wir am EIngang um 20 EUR Eintritt erleichtert und mit einem Shuttel (nochmal 3 EUR) zum ersten Campingplatz gefahren. Fabi hatte eine andere Route geplant und ist nicht den kompletten Circuit gegangen. Kurze Info: Im Park gibt es zwei “Hauptrouten”. Das “W”, welches auf der Karte wie ein W aussiehtund den kompletten Circui, das so genannte “O”. Das O enthaelt das W. Das W ist das einfachere und ist ueberlaufen wie sonst noch was. Groesstenteils Israelis, Deutsche oder anderes Gesindel mit bunten North Face-, Jack Wolfskin-, Vaude-, Mountain Hardware-, … Jacken. Ich hatte mich mit einem Israeli, Moshe, den ich im Feuerland Nationalpark Naehe Ushuaia auf einem Gipfel kennen gelernt habe zum Trekken verabretet. Wir hatten am Tag vorher schon eingekauft und er hat noch einen (der vielen) Israelikumpanen – Guy (er heisst wirklcih so 🙂 ) – aufgetrieben, der jemanden zum trekken gesucht hat. So waren wir also zu dritt. Eigentlich wollte ich es alleine machen, aber warum nicht mal mit zwei Israelis. Zusaetzlich gibt es einige Stellen im O die man alleine nicht machen sollte.

Wir haben unsere Zelte am Fuss der ersten Route aufgeschlagen, an deren Spitze sich die Torres del Paine befinden, eines der Hauptmerkmale des Parkes. Nach einem kleinen Mittagssnack gings dann los zu den ersten Kilometern. 9 km hoch und wieder runter.

In den Tagen und Wochen zuvor haben mir viele Leute erzaehlt, wie schlecht doch das Wetter im Park sei. Dauernieselregen. Wenn mal die Sonne rauskommt hat man viel Glueck. Mehr als ein Tag Sonne? Unmoeglich.

Bei strahlendem Sonnenschein haben wir uns dann also auf den Weg nach oben gemacht 😀

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine
Durch ein Tal steigt man – an zwei Camps vobei – hoch zum Mirador (Aussichtspunkt) auf.

Trekking in Torres del Paine
Die letzte Stunde zieht noch mal ganz schoen an – steigungsmaessig

Trekking in Torres del Paine
Nach 5 Stunden Aufstieg, mit ettlichen Pausen sind wir am Mirador angekommen.
Das erst Stueck hatten wir super Wetter. Auf einmal hat es bei strahlendem Sonnenschein das schneien angefangen. Typisch fuer Torres del Paine. Man sagt, hier hat man 4 Jahreszeiten an einem Tag. Und es ist war. Der Schnee wurde von schlagartigen Windboehen unterstuetzt die einen mal gute 1 1/2 Meter vom Weg runtergeblasen haben. Danach gabs Regen mit abwechselndem Sonnenschein… 😀

Trekking in Torres del Paine
Freunde im Gepaeck 🙂

Trekking in Torres del Paine
Gruppenfoto

Nach kurzer Fotosession und Diskussion mit einem Schweizer, wo es denn nun die besseren und billigeren UV Filter fuer Kameras gab, sind wir wieder abgestiegen. Auf zum Abendessen ins Tal.

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine
Vorbei an Fluessen und Waeldern…

Auf dem Runterweg habe ich meine ersten Worte in Hebraeisch gelernt:

Hebraeisch fuer Anfaenger – Lektion 1
Essen – Ochel
Auf gehts/Los jetzt! – Yallah!
Los, Essen – Yallah, Ochel!

Unten angekommen gab es das erste Abendessen. Fertigsuppe mit Reis. Dazu eine der taeglichen 3 (Laut Rationierun) Tunfischdosen. Der Tunfisch wurde auf Israelische Art gekocht. So lernen die Jungs das in der Armee (in der sie 3 Jahre verbringen muessen!)

Tunfish á la Militaer Israel
– Tunfischdose (Wichtig: In oel!) etwas mehr als 50% oeffnen
– ein Stueck Klopapier zu einem “Docht” rollen und in die Dose stecken
– kurz einwirken lassen
– anzuenden

Das Klopapier fungiert als Docht und wird durch das Oel genaehrt. Die Dose fungiert als Lichtquelle im Dunkeln und nach 20 Minuten ist das Oel aufgebraucht und der Tunfish wunderbar gekocht udn warm.

Trekking in Torres del Paine
So sieht das Ganze dann in Aktion aus.

Tag 2 – Campamento Las Torres bis Campamento Seron – 19 KM

Bei strahlendem Sonnenschein (huch schon wieder…. 🙂 ) haben wir uns nach einem herzhaften Haferschleim-Marmeladen-Fruehstueck auf den Weg gemacht. 25 kg auf dem Buckel einmal allen Wanderen entgegen laufen Richtung Nordosten.

Trekking in Torres del Paine
Mit schwacher Steigung durch die Weiten des Nationalparks

Trekking in Torres del Paine
Guy mit der taeglichen Ration zum Mittagessen: Zwei Weissbrote mit wahlweise Tunfisch, Marmelade oder Dulce de Leche. Moooment. Dulce de Leche? Das ist doch Argentinisch. Richtiiiig. Da sich die Chilenen udn die Argentinier so moegen heisst es deshalb in Chile nicht Dulce de Leche sondern Manjar. 😀 Also… Wahlweise Tunfisch, Marmelade oder Manjar. Man muss ja authentisch bleiben 🙂

Trekking in Torres del Paine
Auf dem Weg haben wir zwei deutschsprachige Chilenen – Andreas und Thomas – getroffen. Vater und Sohn aus Santiago die auf Trekkingtour waren. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie lange wir im Endeffekt mit den beiden unterwegs sein wuerden.

Trekking in Torres del Paine
Umgebungswechsel. Von oeder Steppe mit vereinzelten Baeumen zum “Toten Wald”

Trekking in Torres del Paine
Einige Km weiter: Umgebungswechsel. Blumenfelder…. Bluuuuumenfelder wohin das Auge sieht

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine
Umgebungswechsel: Flusslandschaft mit vielen kleinen Flussueberquerungen und dem ein oder anderen Fehltritt ins kuehle Nass. Gut dass die Wanderschuhe neu und wasserdicht sind. Die beiden fettgedruckten Woerter bitte einmal kurz merken fuer weiter unten 😀

Nach einem gechillten Tag mit vielen Pausen sind wir schliesslich aber endlich im Campamento Seron angekommen. 19 km waren geschafft.
Das mit den Pausen und den Israelis ist so eine Sache. Oder eher mit Guy. Fuer ihn ist Trekken eher eine Sache von Pausen machen und dazwischen etwas laufen. Etwas…. Am liebsten haetter er alle 40 MInuten eine Pause gehabt. Zum Glueck war Moshe auf meiner Seite und wir haben das einfach geschickt ignoriert oder sind etwas vorausgelaufen um den Pausenmarathon etwas zu unterbinden 😉 So haben wir nur gut alle 1 1/2 Stunden eine Pause machen muessen. Immer wenn man gerade warm ist anhalten, Jacke anziehen (patagonischer Wind ist kaaaaalt), kalt werden. Nach 5 MInuten aufstehen, Jacke ausziehen, kalt, 25 Kilo auf den Ruecken wuchten, wieder in die Gaenge kommen… usw… 🙂

Abends im Camping sass ich noch mit Andreas, Thomas und einem deutschen Ehepaar – Orfi und Claudi – zusammen beim Essen. Andreas war ganz begeistert Deutsche zutreffen und deutsch sprechen zu koennen. Er spricht fast perfekt, Thomas minimal schlechter. Zwei witzige Typen. Thomas hat mich sehr an einen Waldlaeufer erinnert. Er ist gerannt so schnell wie in Pferd, dabei aber mit seinen 25 kg (oder mehr) auf dem Ruecken fast schon getaenzelt. Ohne jegliche Fehlschritte, ueber die Baeche gesprungen, umgedreht, wieder nach vorne, Foto gemcht, nach links, Foto gemacht, 200 meter zurueck, Foto gemacht, 1 km weiter, Foto, wieder zurueck…. unermuedlich 😀

Tag 3 – Campamento Seron bis Campamento los Perros – Geplant: 19 km, Gelaufen: 28 km

Am naechsten Tag ging es um 9 nach kurzem Haferflocken-Brei-Fruehstuck auf Richtugn Campamento Dickson. Ein relaxter 9 km Marsch. Wir wussten dass wir einen Tag reinhauen mussten um den Trek in 7 Tagen zu schaffen, was wir uns vorgenommen hatten und auch zeitmaessig durchziehen mussten. Wir wollten die 9 km laufen und dann je nach Laune und Zustand evtl noch 19 dran haengen.

Trekking in Torres del Paine
Regenbogen ueber dem Campingplatz. Nach dem kurzen Schauer ging es mit Sonne weiter 🙂

Trekking in Torres del Paine
Trekker-Autobahn

Nach 1-2 Stunden kamen wir zum “Paso de los vientos” – dem Windpass. Auf der Karte, die man beim Betreten des Parkes bekommt ist hier ein kleines aber feines Symbol abgedruckt. Eine Wolke die pustet. Und wiiie sie pustet. Das klene Symbol hat sich im Endeffekt zum krassesten Wind entpuppt, den ich bis jetzt erlebt habe. Ein Wind der jeden Drusatorwind locker in die Tasche steckt.
Ich habe fuer die Uberquerung des Passes (ca. 300 meter) gute 20 Minuten gebraucht. 1 Meter vor, 3 Meter zurueck. Guy hat es die Brille vom Kopf und ca. 35 Meter weiter gewehlt. Zum Glueck genau vor meien Fuesse. Einen der Buttons (PP 2009) an meiner PowderParty-Cap hat es leider abgerissen. Hab es gemerkt, als ich die Cap in den Rucksack stecken wollte. Finden unmoeglich….
Der Wind war so stark, dass uns der komplette Dreck des Bodens entgegen kam. Anders als bei Sturm mit Regen oder Schnee waren es also kleine Steinchen, die einem Dort ins Gesicht prallen. Einfach nur geil 🙂
Hab aber lieber keine Bilder gemacht. Die Linse war mir dann doch zu empfindlich. Hab es gewagt auf der abgewandten Seite mit “etwas” weniger Wind ein Video zu machen. Man koennte es gut mit dem Titel “Naseputzen? Brauch ich nicht, ich dreh einfach meinen Kopf geschickt in Windrichtung und der macht den Rest” betiteln 😀 Habs noch nicht angeschaut, hoffe es ist was geworden 😀
Schon geil, wenn die Backen aufblasen und das Flattern anfangen ohne das man sich auch nur einen Meter bewegt 🙂

Trekking in Torres del Paine
Ein See 1-2 Km vor dem Pass. Hier wurde das Wasser in Wirbelstuermen in die Luft und aufs Land geweht.

Trekking in Torres del Paine

Nach dem Pass ging es gemaechlich weiter. Wir hatten uns scon fast damit abgefunden im Camp Dickson zu bleiben und den Tag gemuetlich ausklingen zu lassen. Pustekuchen.
Auf dem Weg dorthin hat sich das Wetter schlagartig verschlechtert. Es hat das Regnen angefangen. Zu dem Sumpfig-waldigen-UNtergrund kam also auch noch Wasser von oben. Gut, dass ich neue und wasserdichte Regenklamotten dabei hatte 🙂

Trekking in Torres del Paine
Sumpf – hier schien noch die SOnne. Fuss-zustand: trocken 🙂

Trekking in Torres del Paine
So sah es einige km weiter aus. Regen. Regen Regen Regen.

Am Camp angekommen haben wir uns entschlossen noch weiter zu laufen. Das Camp hatte fast nichts zu bieten. Keinen trockenen Flecken. Nur eine kleine Huette in die man (falls man keien Nacht reserviert hatte) nur ohne Rucksack und Schuhe hineindurfte. Nach der Ankunft von Thomas, Andreas, CLaudi und Orfi und einem kurzen Plausch haben wir uns dann dazu durchgerungen die Moerdertour zu wagen. Halb durchnaesst im Platschregen in die Kaelte. 4 Stunden mehr. 9 Kilometer.

Mit einem motiviernden “YAAALAAAAAH” haben wir uns aufgemacht. 4 Stunden sind wir fast durchgerannt. EIne kurze Tee- und Cookiepause. Danach sofort weiter um nicht auszukuehlen.

Trekking in Torres del Paine
YALLAHH!!!

Nach 4 Stunden patagonischen Regenwald, einigen Motivationsloechern an der israelischen Front, reisenden Wasserfaellen, matschigen Waldwegen und steilen Anstiegen sind wir dann bei Daemmerung im Camp Los Perros angekommen. Durchnaesst bis auf die Haut. Moment… die Schuhe sind doch neu und wasserdicht? Die Regenkleidung doch auch.
Ja dachte ich auch 🙂
Als die beiden anderen meinten sie bekaemen nasse Fuesse bin ich noch immer freudig durch die Pfuetzen gehupft. Mitten durch. Wozu ausweichen. Macht mehr Spass so 🙂
Irgednwann war es dann feucht. Ups. Doch nicht so wasserdicht? Danach war alles zu spaet. Kein Ausweichen hat mehr geholfen. Das Wasser war drin.
Als wir im Camp ankamen haette cih mit dem Wasser, das in meien Schuhen stand locker ein Shotglass fuellen koennen. Besser als jeder Sockentee.
Gluecklicherweise hatte das Camp einen kleinen Holzverschlag mit HOlzofen. Leider war er voll mit ca. 15 Menschen und wir haben nur mit Muehe und Not etwas Waerme und ein Plaetzchen gefunden. Spaeter am Abend wurde es dann leerer und wir konnten unsere Sachen trocknen. Thomas, Anreas, Claudi und Orfi kamen gegen 22:30, schon fast Nachts (Merke: In patagonien geht die Sonne gegen 22:15 langsam unter 😀 ) an. Ziemlich ausgepauert und genauso durchnaesst wie wir kurze Zeit vorher.
Nach einigen kalten Stunden wurde es gegen spaeter immer gemuetlicher. Die Unterwaesche war langsam trocken und dank Suppe und Tee die ersten Lebensgeister wieder im Koefper. Gemeinsam haben wir noch bis 3 Uhr im Verschlag, haben geschnackt, gekocht und Sachen getrocknet.
Ein extremer Tag, alle am Ende der Kraefte, aber geil 🙂

Trekking in Torres del Paine
Bei der Ankunft.

Trekking in Torres del Paine
Vor lauter Jacken und Hosen aller Camper sieht man kaum etwas 🙂

Hebraeisch fuer Anfaenger – Lektion 2
Danke – Toda
Bro/ Alter – Aji
Bros – Ajim


Tag 4 – Campamento Los Perros bis Campamento Paso – 19 km und der John Gardenerpass auf 1200 Metern


Hier geht es morgen weiterr. Es ist 23:30 und das Inetcafe macht hier zu. Nach 5 Stunden sitzen auf einem unbequemen Hocker schmerzen mir nun auch die Gesaesknochen. Laufen bin ich nun gewohnt. Sitzen nicht 😀

Nachdem die Klamotten und Schuhe am naechsten Morgen “einigermassen” trocken (nass-feucht) waren, sind wir am spaetern Vormittag mit einigen Chilenischen jungs zu einem kleinen “Sidetrip” aufgebrochen – dem Glaciar Puma. In keiner Karte, in keinem Trekkingfuehrer, aber auf Steinen ist der Weg ausgeschildert. Eine Stunde durchs Dickicht und ueber eine lange flache Steinpiste ging es. Guter Morgensport um warm zu werden nach einer kalten Nacht 🙂

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine
Thommy

Der Gletscher ist zwr ziemlich haesslich, das geile ist jedoch, dass es eine kleine Eishoele gibt,in die man hineinklettern kann.

Trekking in Torres del Paine

Innen drin kommt einem ein rauschender Schmelbach in einem Einstunnel entgegen. Alles schoen gstrichen im Gletscherblau. MeineBilder sind leider schlecht geworden, werd aber noch welche von Thommy bekommen hoffentlich.

Nach dem Abstieg und einem kleinen Mittagssnack (Nudeln mit Linsensuppe…. schon wieder… trotzdem lecker 🙂 ) ging es dann ueber den John Gardener Pass Richtung Campamento Paso, welches m Grey Glaciar liegt.

Trekking in Torres del Paine
Andres und Thommy (aka el Caballo – das Pferd 🙂 ) beim Aufbruch

Um den Pass zum Gletscher zu ueberqueren braucht man normalerweise gute Wetterverhaeltnisse. Andersrum kann man die Tour angeblich nicht machen, da der Aufteig zu steil istund das Wetter normalerweise zu schlecht. Man wird dort wohl buchstaeblichweggeweht. Wir hatten strahlenden Sonnenschein, kaum Wind 🙂 Fast schon langweilig 😀

Trekking in Torres del Paine
Erneuter Terrain-wechsel.

Trekking in Torres del Paine
Ueber Stock und Stein (Andres). Dadurch dass “so wenige” Leute den kompletten Circuit laufen sind die wege dementsprechend schlechter ausgepraegt, was allerings sehr schoen ist. Man muss sichnur ab und zu den Weg durchs Dickicht bahnen oder den trockensten Weg durch den Schlamm suchen.

Trekking in Torres del Paine
Nahe der Baumgrenze

Trekking in Torres del Paine
Die Gletscherbaechlein bahnen sich ihren Weg nach unten. Weiter unten fliessen sie alle in den oben genannten reisende Fluss. Beeindruckend, was so ein paar kleine Fluesschen zustande bringen koennen.

Trekking in Torres del Paine
Der Blick ins Tal. Nahe des Sees lag das Camp.

Nach einem steilen aber relaxten Aufstieg ueber ein paar Schneefelder waren wir dann nach einiger Zeit am Pass angekommen. Eeeeeiinmalig. Super geiles Wetter, kilometerweite Sicht.

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine
Das blaue im Hintergrund ist der Gletscher Grey.

Kurze Annekdote Zum Grey Gletscher:
In Chile bzw Suedpatagonien gibt es zwei riesige Eisfelder, Campo de Hielo Sur und Campo de Hielo Norte. Das Campo de Hielo Sur ist die drittgroesste Ansammlung von Eis auf einem Kontinent nach der Antarktis und Groenland. 350 Kilometer nur Eis Eis Eis. 49 Gletscher enthaelt das komplette Eisfeld (laut Wiki). Der Grey Gletscher bildet dabei den suedlichsten Zipfel des Campo de Hielo Surs, welches sich von dort nach Norden erstreckt.

Trekking in Torres del Paine
Haha, geniales Bild. Mittagssnack mit viiiiel Dulce de Leche 🙂 Im Hintergrund die perfekte Kilometerweite Sicht auf den Gletscher. Normalerweise sieht man wohl gerade so die Gletscherfront 😉

Trekking in Torres del Paine
Abstieg auf der anderen Seite.

Der Abstieg war doch recht haeftig. Nicht weil wir schlechtes Wetter hatten, sondern weil es einfach 3 Stunden bergab ging. Teilweise ueber im Boden befestigte Treppenstufen, die alldrings gute 60 cm hoch waren. Das geht – trotz Trekkingstrecken – gefaltig auf die Knie mit der Zeit. Uebrings ja, wir waren mit Trekkingstrecken unterwegs. Streggelesschwenger wie mein “viejo” schimpfen wuerde 😉

Trekking in Torres del Paine
Gleeeeetscherweiten

Kurz vor dem Campamento Paso gab es einen grossen Gebirgsbach. Kleine Pause mit Bildersesion eingelegt 🙂

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine

Im Cmap angekommen ging es gleich weiter auf den 1 Minute entfernten Mirador um den Sonnenuntergang (um 22:30) zu beobchten.

Trekking in Torres del Paine
Krueppelfuesse vor Gletscher-Sonnenuntergang 🙂

Krueppelfuesse? Hier kommt das Woertchen “neu” ins Spiel. Ich hoer noch Marions Stimme in meinem Kopf. Ich hatte grad meine Wanderschuhe im Basislager in Karlsruhe gekauft, bin damit zur Fachschaft und hab mich erst mal neben den ganzen Lernenden und Diplomarbeitschreibenden/ Kaffeetrinkenden vor der Wiwi-Bib niedergelassn. “Lauf deine Schuhe ja gut ein. Das duemmste was man machen kann ist mit uneingelaufenen Schuhen auf eine lange Tour zu gehen. Wir sind damals 2 Wochen lang mit unseren Wanderschuhen durch die Stadt gelaufen um sie einzulagen”

Leichter gesagt als getan, wenn es Hochsommer ist und man am lernen ist 🙂
Im Endeffekt hab ich vorher 2 kleine Touren gemacht. Eigentlich hatte ich auch keien Probleme nur hat sich meine Ferse in Buenos Aires etwas verformt. Wollte deswegen damals eigentlich mal zum Arzt, aber iregndwann hats aufgehoert weh zu tun und ich habs gelassen 🙂 Diese Beule hat nun etwas im Schuh gedrueckt. Aber auch hier sterben die Nerven nach ein paar Stunden Wandern ab, so dass es nur am zweiten und dritten Tag etwas weh getan hat 😉
Mittlerweile blutets auch nicht mehr 😀 😀 😀

Trekking in Torres del Paine
Sonnenuntergang mit Gletscherpanorama. Dazu gabs suesse Milch. Gletscherwasser mit Milchpulver und Zucker. Geeeenial 🙂
Das gute am Gletscherwasser ist, es hat immer die perfekte Temperatur, man muss es nie kuehlen. Nur fuer Tee ists etwas zu warm… 😉

Hebraeisch fuer Anfaenger – Lektion 3
Alles klar? – Makoreh?
Geile Frau – Kussit (sollte nicht in Anwesenheit von Frauen benutzt werden ;-))


Tag 5 – Campamento Paso bis Campamento Pehoe

Am fuenften Tag ging es entlang des Grey Gletschers nach Sueden. Weiter unten geht der Gletscher, wie das so viele der Gletscher hier in der Gegend machen, in einen See ueber. Der Weg fuerht ein ganzes Stueck am Gletscher und dann am See entlang. Zwei weitere Camps liegen auf dem Weg. Wir wollten eigentlich nur bis zum weitern laufen, da sich Moshe an den Tagen davor beide Archilles Sehen entzuendet hatte und nur laufen konnte, wenn er seine Fuesse vorher fuer 20 minuten im Gebirgsbach auf 4 Grad runtergekuehlt und sich zwei Schmerztabletten eingeschmissen hat.

Trekking in Torres del Paine
Claudi und Orfi beim Aufbruch. Die beiden haben immer gut gegessen. Frisches Obst, “echte” Mild, Gemuese. Sie haben sich aber auch totgeschleppt 🙂 Da lob ich mir doch mein Milchpulver 🙂 Ueber die Klumpen muss man eben hinwegsehen

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine
Wir haben uns immer abgewechselt. Prinzipiell sind wir (Guy, Moshe und ich) schneller gelaufen, haben aber aber auch jede Menge Pausen gemacht (Guys Affinitaet zum hinsetzen habe ich ja schon erwaehnt 🙂 ), in denen die beiden uns dann wieder eingeholt haben. Ab und zu kam dann auch Thommy vorbeigerannt…der Waldlaeufer 😉

Trekking in Torres del Paine
Der Lago Grey

Am Campamento Grey hatten wir kurz Pause gemacht, sind dann aber doch noch 3 1/2 Stunden weiter zum Camping Pehoe gelaufen. Moshe, Claudi und Orfi wollten von dort am naechsten Morgen den Katamaran nehmen, der ueber den See zur Administration faerht. Von dort kommt man wieder raus aus dem Park. Bei Moshe war es wegen den Fuessen, fuer Claudi und Orfi ging es ab nach Calafate und von dort per Luftpost nach Ushuaia.

Trekking in Torres del Paine
Am Lago Grey entlang. Viele tolle Aussichtspunkte. Wir haben Mittagessen gekocht (Linsen-Zwiebelsuppe) und Tee getrunken und dabei dem Gletscher beim zusammenstuerzen zugeschaut. Das passiert wohl – im Gegensatz zum Petito Moreno – sehr selten, dass Eisstuecke vom Gletscher abbrechen. Wir haben zwei gesehen. bzw. gehoert. Wir waren soweit weg, dass der Schall immer fast zu spaet ankam. Trotzdem ein super Naturschauspiel. Es gibt ein riesen Donnern: Man denkt es kommt ein Gewitter. Wenige Sekunden spaeter bricht ein gewaltiger Brocken in den See. Blau schimmernd…. sehr geil 🙂

Das Camping Pehoe aehnelt eher einem Basecamp als den anderen Campingplaetzen im Park. Hier kommen tagtaeglich hunderte Trekker mit dem Katamaran an um das “W” zu laufen. Ausgestattet mit NOrthFace-Windtunnel-Zelten bis oben hin 🙂 Neben den europaeischen Salewa und Vaude Zelten tuermen sich auch die Doite Zelte. Mein Modell hab ich mindestens 8 mal gezaehlt 🙂

Ausgepowert vom doch wieder laenger als gedachten Tag sind wir gegen 9 dort angekommen und haben uns erst mal gemuetlich in den Kuechen-Pavillon verzogen und gemutlich zu Abend gegessen. Danach noch kurz bei eisigen Wind Sterne geschaut und dann schlafen gelegt.
Der suedliche Sternenhimmel ist schon sehr geil 😉


Tag 6 – Campamento Pehoe bis Campamento Britanico

Nachdem wir uns nach gemuetlichem Fruehstueck von Claudi, Orfi und Moshe verabschiedet hatten wollten Andres, Thommy, Guy und ich uns eigentlich auf das “W” begeben um dort die letrzten Zwei Tage wieder bis zum Ausganspunkt – dem Campamento Las Torres – zu trekken. Leider mussten Thommy und Andres im letzten MOmnent abspringen.
Am Tag darauf waren Presidentschaftswahlen in Chile angesagt. Das witzige in Chile ist, dass man waehlen muss, wenn man registriert ist. Man muss waehlen und man muss in seiner Region (in ihrem Fall Santiago) waehlen. Falls das nicht moeglich ist, muss man sich per Telefon bei der Polizei abmelden um einer hohen Geldstrafe zu entgehen. Da es auf dem Trek kein Telefon o.ae. zur Aussenwelt gab, haben die beiden kurzerhand beschlossen, den Katamaran am Abend zu nehmen und die naechsten Tage im weniger besiedelten Sueden des Parkes zu verbringen.

Guy und ich dagegen haben uns auf die Trekkerautobahn begeben.

Trekking in Torres del Paine
Abschiedsfoto

Trekking in Torres del Paine
Die Cuernos del Paine, oder eine nadere der vielen Bergformationen, an denen wir vorbei gelaufen sind 🙂

Trekking in Torres del Paine
Am strahlend blauen Lago Pehoe geht es vorbei in Richtung “MIttelstrich” des Ws…

Trekking in Torres del Paine
….immer an der Wolkengrenze entlang. Alle 15 MInuten hat es mal etwas getroepfelt, einen kleinen Regenbogen geworfen und dann kam die Sonne wieder durch.

Der Aufstieg zum Campo Britanico war relativ hart. In einem Tal um geben von GLetschern und Gebirgsketten geht es ueber 1m-Durchmesser Steine steil Bergauf. Ab und zu geht es an einem breiten Gebirgsfluss vorbei, der auch gut als Wildwasser-Kajak-strecke durchgehen koennte. Nebenbei gehen auf der anderen Talseite mal ein paar Lawinen ab, dann regnet oder schneit es, waehrend die Sonne auf den Pelz scheint. Ohne Worte 🙂

Trekking in Torres del Paine
Gebirgsbach mit eisbedeckten Bergen im Hintergrund

Trekking in Torres del Paine

Dadurch, dass wir relativ spaet unterwegs waren haben wir gar nicht sooo viele Leute getroffen. Prinzipiell waren es aber 85% Israelis. Wie im kompletten Park, in komplett Chile, ja in komplett Suedamerika ist jeder zweite (oder sogar mehr), den man trifft ein Israeli. Das Land muss ausgestorben sein.
Laut Guy und MOshe ist es eine Art “Mode” im moment nach dem Militae nach Suedamerika zu gehen. Viele gehen auch nach Thailand oder Europa aber Suedamerika ist das modischste zur Zeit. Dort angekommen nisten sie sich alle zusammen ein, mieten oftmals komplette Hostels (mit Mengenrabatt) und reissen ab und zu due Bude ab. Hab schon viele Hostels erlebt, die keine Israelis nehmen (zu mindest nicht in der Gruppe) weil sie so schlechte Erfahrungen gemacht haben. “Respektlos” und “absolut intollerant” kam da. Laute Musik bis morgens um 8, alle rotze voll und dann versuchen sie bei jeder Kleinigkeit Geld unter- oder raus zu schlagen. Das Schlimmste jedoch ist, dass alle Trekken gehen. Die anderen haben es ja auch gemacht, dann muss ich das auch machen. Allerdings nicht nur Maenner, auch Frauen machen das. Ihr glaubt nicht, wie viele Maedels wir getroffen haben, die mit Mundwinkeln bis zu den Fuszehen an uns vorbeigetrotten sind. Angepisst vom Laufen, vom schweren Rucksack und ueberhaupt. “Wieso mach ich den Scheiss hier ueberhaupt? Ach ja, die anderen haben es ja gemacht”.
Einmal aufmunternd zuwinken und dann froehlich vorbeigehen 🙂

Am Campamento Britanico haben wir ganze zwei Zelte vorgefunden. Gut, das Camp besteht auch nur aus Baeumen und einem Schild “Camping” 🙂
Wir haben uns noch bei fast-Daemmerung 1 1/2 Stunden weiter den Berg im Stechschritt hochgequaelt weil dort oben angeblich ein Mirador sein sollte. Wir haben nur einen nach 10 Minuten gefunden und beschlossen ,dass wir nicht sooo schnell gelaufen sein konnten und sind weitergelaufen, haben allerdings wie gesagt aufgegeben, als es das Daemmern angefangen hat. Im Dunkeln sind wir dann wieder im Camp angekommen – zum Glueck ohne Verletzung, aber mit maechtigen Knie und Fussschmerzen.

Trekking in Torres del Paine
Der “Fake-Lookout”

Trekking in Torres del Paine
Auf der Suche nach dem Richtigen Lookout. So weit sah der “Pass” nicht aus, allerdings kam nach jeder Kuppe noch eine und noch eine und noch eine…..

Trekking in Torres del Paine
Fuer einen guten Lookout hats trotzem gereicht


Tag 7 – Finale – Campamento Britanico bis Campamento Las Torres

Der letzte Tag ist fuer uns beide frueh angebrochen. Nach wenig ungemuetlichem Schlaf (schweinekalt!!!) haben wi runs gegen 8:30 an den Abstieg gemacht. 9 Stunden Fussmarsch Laut Plan.
Mit den gewohnten vielen Pausen (Guy wollte sich an seinem letzten Tag in Patagonien nicht ueberanstrengen 🙂 ), ging es aber einwandfrei. Der Transferbus fuhr um 19:30 vom Campamento las Torres ab, wir hatten also 1 Stunde Puffer.

Trekking in Torres del Paine
Lago Nordenskjold….schoene Landschaft mit gewohnt viiiel Wind.

Trekking in Torres del Paine

Trekking in Torres del Paine
Teepaeuschen an einem der vielen Panoramaplaetze

Nach einigen Pausen mehr, ca. 25 entgegenkommenden israelkischen und 3 anderen Trekkern kamen wir dem Ziel am spaeten Nachmittag immer naeher

Trekking in Torres del Paine
Die “Hosteria las Torres” – fuer die Parkverhaeltnisse ein Luxushotel fuer die Betuchteren unter uns 🙂 Hier kann man Touren buchen, bei dem das Gepaeck per Pferd ans naechste Camp getragen wird und das Essen schon dampfend auf dem Tisch steht, wenn man voellig ausgelaugt vom langen Laufen ohne Gepaek dort ankommt 😉

Gegen 18 Uhr (also eigentlich viiiel zu frueh 🙂 ) kamen wir dann an der Hosteria an. Ein kleines Siegerfoto schiessen lassen und dann eine Stunde lang gemuetlich unter die Reisegruppe im Restaurant gemischt. Haben unsere Keks-, Nuss- und Schokoladenvoraete vernichtet 🙂
Wie haben beide so gestunken, dass sich eine hollaendische Gruppe von Rentnern mit ihren 10€-Bier nach ein paar MInuten einen Tisch weiter gesetzt haben 🙂 7 Tage hinterlassen eben ihre Spuren 😀

Trekking in Torres del Paine
WE DID THE OOOO!!

Hier mal eine Karte des gesamten Circuits. Die Campamentos kann man mit Muehe und NOt rauslesen. Vielleicht treib ich nochmal eine bessere auf. Ansonsten gibt es bei Google Earth auch die moeglichkeit, sich Treks anzeigen zu lassen. Dort gibt es auch den Torres del Pane Trek 🙂
Mit Bildern von Panoramio (Danke Ralla fuer den Tip 🙂 ) laesst sich das ganze dann “quasi hautnah” nachvollziehen 🙂

Mapa Torres del Paine

Zusammenfassung:
– 7 Tage
– knapp 150 km gelaufen
– 21 Dosen Tunfisch
– 40 Weisbrote
– 1 Packung Tee
– 1 Packung Karotten
– 1 kg Reis
– 4 Kg Nudeln
– 800g Nuesse und Trockenfruechte
– Kekse und Muesliriegel
– Jede Menge Haferflocken, Dulce de Leche und Marmelade
– Regen, Schnee, Hagel, Sonne, Regenbogen, Schneebogen
– Sumpf, Eis, Schlamm, Wasser, Guter Weg, Schlechter Weg
– Wiesen, BLumen, tote Baeume, grueme Baeume, blaue Baeume, keine Baeume
– Wunderschoene Landschaften
– Viel Schweiss, Muskel-, Fuss- und Rueckenschmerzen
– Seeeehr gutes Wetter. Hab meinem Namen also alle Ehre gemacht (Mum, dein Einsatz… 🙂 )
und….
– 100% Gute Laune 😉

Sooo jetzt hab ich mir aber die Seele aus dem Leib geschrieben. Hat auch lange genug gedauert. Leider (:D ) ist seit dem schon wieder viel passiert. Werd gleich noch nen Eintrag dranhaengen…. 🙂

Hoffe es hat spass gemacht zu lesen und war nicht zuuuu konfus.