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Argentinischer Herbst

May 10, 2010

Wer hätts gedacht, da hab ich mich nach gut 6-wöchiger Schreibfaulheit doch aufgerafft um mal wieder was zu schreiben.

In der letzen Zeit ist mir viel – sehr viel – im Kopf rumgeschwirrt, aber ich hatte entweder nicht die Muse oder nicht die Zeit das ganze hier niederzubringen. Tief in meinen grauen Gehirnzellen gespeichert versuch ich das alles (zu midnest ansatzweise) zu rekapitulieren.

Nach meinem letzten Trekking-Trip in Bariloche gings für mich zurück nach Buenos Aires. Ab dem 3. März hatte ich dort eiN Zimmer in einer super geilen WG. Zwei der neuen drei Mitbewohnerinnen und die WG kannte ich schon, da dort ein Freund bis Anfang Januar gewohnt hat.
Die deutsche Vermieterin hatte ich auch schon kennen gelernt und von daher war alles kein Thema.

Den kompletten März hab ich eigentlich mit Chillen verbracht. Geniale Kochabende in der WG, Konzerte, Sport (Klettern), Lesen, Studiumsplanung und mal versucht alle “verpassten” ach so wichtigen Dinge wieder aufzuholen. Emails lesen und so 🙂 Nebenbei habe ich noch angefangen GItarre zu lernen, eine Sache, die ich mir seit geschätzten 10 Jahren vornehme. Und bis jetzt bin ich sogar einigermaßen dabeigeblieben 🙂 Die Tonleiter geht schon fast flüssig und fehlerfrei von der Hand und am Donnerstag habe ich meine erste Jazz-Improvisation gespielt. Woohoo 🙂

In den letzten Wochen habe ich mich auch mal wieder sehr intensiv mit meiner EOS beschäftigt und nun beschlossen mal ernsthaft in dieses Hobbie zu investieren. Seit einigen Tagen beschäftige ich mich zudem ausgiebig mit Objektiven, da ich mal von meinem schrottigen 18-55mm Standartobjektiv wegkommen will.
Näheres dazu mal in Kürze 🙂

Ende März war ich mal eine Woche in Salta um eine Freundin, die ich in Bariloche kennen gelernt hatte, zu besuchen. Das war mein erster Trip in den Norden Argentiniens und ich muss sagen, einfach nur genial. Die Landschaften dort sind unbeschreiblich schön!! Solche außergewöhnlichen und abstrakten Felsformationen hab ich noch nie in meinem Leben gesesehen. Dazu kommen die netten Menschen und das leckere und billige Essen. (Empanadas für 2 pesos – knappe 40 Cent. Im Vergleich: In BsAs kosten sie etwa 3-4)

Anfang April kam dann Julia, um mich hier zu besuchen und ein paar Wochen Urlaub zu machen. Nachdem wir die ersten Tage in Buenos Aires waren und ich erst mal die Kotzerei bekommen habe, sind wir gut eine WOche später für eine spontan-Roundtour durch den Norden aufgebrochen. Einfach mal drauf los. So wenig planen wie möglich. Hat – bis auf ein paar volle Busse und spontane Abreisen – sehr gut geklappt, war extrem entspannend und seeeehr schön. Angefangen haben wir in der Region Missiones, ca. 18 Stunden Fahrt nördlich von Buenos Aires. In San Ignazio haben wir uns dort einen geschlagenen halben Tag die Jesuitenmissionen, oder zu mindest was davon übrig bzw. restauriert wurde, angeschaut. Danach ging es weiter nach Iguazu zu den weltberühmten (hatte vorher noch nie was davon gehört) Wasserfällen. Ein geniales Naturspektakel. Wunderschöne Ausblicke, viele Touristen und ab und zu mal ein Schmetterling. Bonnie, meine Mitbewohnering war einige Wochen vorher da und der Weg zum Nationalpark wurde durch steikende Bevölkerung blockiert. AUf einem kleinen Umweg durch den Jungel sind sie dann trotzdem in den Nationalpark gekommen und hatten statt den normalen 5000 Besuchern etwa 100 Touristen um sich herum, was dem natürlichen Leben dort sehr zu gute gekommen ist. Von Affen, Schmetterlingen bis hin zu Tukanen haben sie alles gesehen. Bei uns gab es nur wuselnde “Koatis”, die teilweise sogar Menschen in ihrer Fresswut anfallen. Ist auch kein Wunder. Sobald einer auftaucht, wird er von 15 Touristen fotografiert, gefüttert und versucht anzulocken. Da wird scho mal das eine oder andere Sandwich vom Tisch des Nationalpark-Kiosks geklaut. 😉

Der Fluss Parana, an dem die Wasserfälle liegen stellt die Grenze zwischen Brasilien und Argentinien da. Daher gibt es im Grund zwei Nationalparks. Die Argentinische und die Brasilianische Seite. Wärend auf der argentinischen Seite fest angelegte Rundwege für ein wenig Bewegung sorgen sieht das auf der brasilianischen Seite schon anders aus. Hier wird man am Eingang – einem massiven Visitor Center – mit Doppeldecker-Bussen abgeholt, die einen dann auf einer Strasse durch den Dschungel zu den Aussichtsplatformen fahren. Laufen darf man nicht. Wäre ja auch zu weit. Mindestens 2,5km. Undenkbar. Dann doch lieber in den Bus, eine kleine Lautsprecheransage, vorbei an den Tourgesellschaften – Wow, hier kann man Raften. Oder doch lieber eine Cabalgata (Pferdereiten) durch den Jungel? Oder ein Trekking, das hört sich doch nach etwas Bewebung an. Aber nur mit Guide und natürlich jede menge Reales (brasilianische Währung). Man könnte ja von Schlangen gebissen werden.

Kurz gesagt: Zielmich hässlig gemacht das ganze. Schubweise kommen dann die Busse an und man ist eigentlich immer umgeben von posierenden Touris. So jetzt Papa mit Kind vor dem Wasserfall, dann Papa mit Frau, dann Frau mit Kind und dann Kind alleine und dann nochmal alle zusammen.
Bei geschätzten 25 passierenden Touristen die MInute ergibt das etwa 125 Posen pro Minute. Und da soll man mal entspannt danebenstehen und die Aussicht geniessen. Da passiert es auch schonmal, dass man beim Aussicht-genießen zur Seite geschoben wird. 🙂

Von Iguazu ging es nach spontanem Buskauf und Hostel-auschecken (der einzige Busservice nach Salta am Folgetag war voll, daher hatten wir den Indirekt-Service über Tucuman am gleichen Abend gekauft. Und das ca. 1 1/2 Stunden vorher. 🙂 ), ging es dann nach Salta. Vorbei an unzähligen Mate-Plantagen durch den weiten Norden Argentiniens. Gesehen haben wir davon leider nicht so viel. Zum einen war es Nacht, zum anderen wird man im Bus immer sehr gut (zwangs-)beschäftigt. Ein schlechter Film nach dem nächsten und wenn man mal aus dem Fenster schauen will, wird man gebeten doch bitte die Gardine zu schließen, damit die anderen Mitreisenden besser dem Filmschauspiel folgen können. Ein unvergessliches Erlebnis 🙂 Gehirnwäsche pur. Wenn man dann nach 20 Stunden Fahrt voller schlechtem Essen, überzuckertem Kaffee (im Endeffekt ist in Argentinien alles überzuckert. Zuckerfrei gibts nicht. Wie kann man nur. Ist ja eckelig 🙂 ), ungemütlichen Sitzen, schreienden Kindern und einem drückenden Magen (Toilette ist “Liquids only”) ankommt, kann man froh sein, dass man wenigstens weiß, welche Filme man in seinem Leben nie wieder ansehen will.

Salta an sich ist ein sehr hübschen Städtchen. Bevor ich da war hatte ich es mir als kleine WÜstenstadt mit einer schönen Kirche auf dem Hauptplatz vorgestellt. Die Kirche gibts auch, aber darum herum leben knapp 400 000 Menschen, die sich auch bemerktbar machen. Verkehrstechnisch fast schlimmer als Buenos Aires muss man aufpassen wann man wo über die Straße läuft und auch Nachts ist noch gut was los.

Von Salta gings dann nach Norden in die “Quebrada de Humahuaca”, ein mehrere hundert Kilometer langes Gebirgstal, geprägt von verschieden farbigen Gebirgsformationen, jeder Menge Kakteen, rotem Sand und wunderschönen kleinen Dörfchen. Wir haben Zwei Tage in Tilcara verbacht, einem kleinen verwunschene Dörfchen, das trotz einiger Touris absoluten Charme hatte. Übernachtet in einer kleinen Pension mit supernetter Familie, hausgemachtes Brot und Marmelade zum Frühstück, PC mit Skype (mit dem die Pensionseigentümerin mit ihrer Tochter in Italien telefoniert) und abends nettes Beisammensitzen. Einen Abend waren wir in einer traditionellen Pena, eine art “Musikbar”, wie sie sehr typisch für den NOrden sind. Dort gibt es superleckeres Essen von Locro (Eintopf) über Empanandas bis hin zu Tamales (Zeug in Maisblättern eingewickelt 🙂 ). Dazu spielt der Besitzer mit seinem schrägen geist-artigen Freund Folklore Lieder und erzählt über die traditionellen Bräuche der Quebrada.
Besucht wurde das ganze ca von 50% Einheimischen 50% TOuris, zu erkennen an ihren bunten und teilweise körperlangen Alpaca-Ponchos 🙂

Von Tilcara ging es über Humahuaca, einem total überlaufenen (Lonely Planet: “kaum touristisch, sehr ruhig und abgelegen”) Städtchen richtung La Quiaca, der Grenzstadt zu Bolivien. Dort haben wir die Grenze nach VIllazon, Bolivien, überquert um von dort weiter Richtung Uyuni zu den legendären fliegenden Berge von Pandora…. ach ne… moment Falscher Film…. legendäre Salzwüste von Uyuni mein ich natürlich. 😉
In dem Moment, in dem man die Brücke nach Bolivien überschreitet, betritt man eine andere Welt. Der Unterschied ist der Wahnsinn. Zwischen dem ruhigen Städchten auf der argentinischen Seite und dem voller Menschen, Läden, und Autos nur so wimmeldem Villazon. Viele Menschen auf der Straße, tausende kleine Läden, die allen möglichen Ramsch verkaufen, heruntergekommene Straßen und nach 5 Minuten der erste Versuchte Raub. Wilkommen in Bolivien 🙂

Sicher im Zugterminal angekommen gab es keine Tickets mehr nach Uyuni. Ziemlich blöd, da der Zug nur alle 2 Tage fährt. Da hatten uns wohl die 50 in der “Empfangshalle” schlafenden, rauchenden oder Matetrinkenden Israelis die Plätze weg geschnappt 🙂 Es gab alledings noch Tickets ins 4-Stunden Fahrt (100 km) entfernte Tupiza, von dem Busse nach Uyuni fahren. Mitlerweile waren wir zu 8 (einige Argentinier, die wir in Humahuaca oder auf dem Weg nach La Quiaca kennen gelernt haben). Die Nacht haben wir nach einer genialen Zugfahrt (mit Modern Talking als Fernsehprogramm. Der Fernseher war nicht auszuschalten) und einigen witzigen Preisverhandlungen im Hostel bei netter Gitarrenmusik unserer Argeninier verbracht. Mitlerweile war die Gruppengröße auf 14 angewachsen. Am nächsten Tag haben wir uns von den meisten getrennt und sind mit 4 der Argeninier im Bus nach Uyuni. 7 Stunden Fahrt, aber absolut genial. Kein Vergleich zu Argentinien. Wo man in Argentinien 5 Sterne Reisebusse mit Stuart, Essen, TV, WC, Klima und das ganze auf asphaltierten Straßen hat, gibt es in Bolivien im Süden keine einzige asphaltierte Strasse, der Bus hätte auch gut als Museumsstück durchgehen können, die Sitze waren teilweise aufgeschlitzt, der komplette Gang war mit stehenden (!) Mitfahrern besetzt (die größtenteils nach 4 Stunden in der Mitte des NIchts in einem kleinen Mienendörfchen ausgestiegen sind) und ein Teil des Gepäckraums war voll mit lebenden Ziegen. Tupiza lag auf gut 2900 metern, Uyuni liegt aber nochmal gute 700 metern höher. Also ging es auhc schön durchs Altiplano, auf netten Schotter-Gebirgsstrassen. Ohne Leitplanke. Mit dem 200 Meter Abhang nur einen Katzensprung entfernt 🙂 Total geil. Mati, einer der Argentinier hat sich total in die Hosen geschissen und im Endeffekt seine Gardiene zugezogen. Banause 🙂

Uyuni ist auch eine Sache für sich. Man fühlt sich als Touri irgendwie unerwünscht. Ich weiss nicht ob das an der Schüchternheit der Bolivianer liegt, oder einfach an ihrer Einstellung gegenüber den Touris. Alle wirken dort sehr verschlossen und teilweise abweisend.
Die Leute an sich sind sehr arm und alles ist ziemlich heruntergekommen. Das Internetcafe (eines von zwei) hat trotz geworbenem “Broadband Internet” gute 5 Minuten für einen Seitenaufbau gebraucht. Die meisten haben es aufgegeben, ich habe mich darauf beschränkt, Mailbetreffe zu lesen und im dringenden Fall die Mail zu öffnen.
Man merkt die Unterscheide zwischen Argentinien und Bolivien schon sehr krass. Beispielsweise gab es in Uyuni keinen Käse. Kein Brot außer Toastbrot aus der Tüte. Die Hostelküche hatte kein fließendes Wasser und der Abfluss war auch vorübergehend außer Gefecht. Wasser trinken darf man dort aber sowieso nicht, wenn man nicht an Vergiftung sterben will. In der Strasse gibt es viel Essensstände, die man aber als Ausländer auch meiden sollte. Kühlschränke gibt es im SÜden nicht, daher sind Milchprodukte aller Art auch raus. Im Endeffekt hat man uns geraten uns auf Hünchen und Reis zu beschränken. Für 3 Tage ist das Ok 🙂

Die 3 Tage hatten wir nämlich noch vor uns um von Uyuni durch die Salzwüste nach Süden durchs Altiplano in Richtung Chile zu fahren. Das Ganze wird im Rahmen einer 3-Tour angeboten. Knappe 80 EUR für 3 Tage Transport, Essen und Übernachtung. Natürlich alles sehr einfach (man muss Glück haben, wenn es eine Klospühlung gibt), aber das Essen war genial lecker und die Tour unvergesslich.
Bilder sprechen mehr als Worte… also Augen auf und Mund zu 🙂

In San Pedro de Chile angekommen haben wir erst mal verstellen müssen, dass wir den 2-tägigen Bus zurück nach Argentinien gerade verpasst hatten und somit der PLan, nochmal in COrdoba oder noch einmal in die Quebrada zu fahren raus war. Dafür hatten wir zwei nette Tage auf einem Campingplatz. San Pedro ist am Fuße des Altiplanos ein ziemlich touristischer Ort, was auch verständlich ist, da es umgeben von tollen Naturwundern ist, unter anderem der trockensten Wüste der Welt. Dadurch, dass absolute Nebensaison war und somit ziemlich wenig, war es aber sehr angenehm. In der Tourisaison möchte ich dort aber nicht sein. Die Innenstadt besteht zu ca. 80% nur aus Tour-Agenturen, Restaurants und “Artesanales”-Shops (Ponchos und co).

Wir haben dort zwei gechillte Tage verbracht und uns dann im Busmarathon auf den Rückweg nach Buenos Aires gemacht. 10 Stunden nach Salta und von dort am nächsten Morgen (die Busse am gleichen Abend waren leider voll) 23 Stunden nach Buenos Aires. Eine etwas verpeilte Fahrt. Neben den üblichen schlechten Filmen (wobei Avatar auch lief. Danach hatte ich ihn dann zum 5ten mal gesehen 🙂 ), haben wir irgendwann gegen 23:00 irgendwo in der Pampa angehalten und herein kamen 5 bolivianische Familien, jede Person mit mindestens einem Kind auf dem Arm. Die Kinder wurden auf dem Sitz/Schoß gestapelt, das Gepäck in die Zwischenablage über den Sitzen gestopft und dann ging es weiter. Mit viel Gezetere und Geschrei. Zusätzlich noch die Busklimaanlage, die den Bus auf gefühlte 10 Grad runterkühlt – und das die komplette Nacht.
Gegen 2 Uhr nachts ging dann auf einmal das Licht an und es hiess umsteigen. in einen anderen Bus. Mitten in der Pampa (in der wirklichen Pampa 🙂 ) auf dem Standstreifen wuseln dann 50 schlaftrunkende Menschen, versuchen Ihre Kinder iregndwie beisammen zu halten und ihr Gepäck in den anderen Bus um zu schichten….

Im Endeffekt sind wir dann aber nach 2 1/2 genialen Wochen wieder gut in Buenos Aires angekommen. Am gleichen Tag (Sonntag) haben wir dann einen der vielen Sonntagsmärkte abgeklappertund danach gabs ein traditionelles Abschiedsasado für Julia, wobei diesmal komischerweie alle der eingeladenen Leute gekommen sind und unser Hof mit 35 Leuten aus allen Nähten geplatzt ist 😉

Nun bin ich seit einer Woche hier wieder “auf mich allein gestellt” 😀 lol, und genieße noch die letzten Wochen hier.
9 Monate bin ich nun hier. Eine lange Zeit… sollte man meinen. Ging vorbei wie im Flug. Als wär es gestern gewesen, als ich aus Karlsruhe weggefahren bin.
Wenn ich aber darüber nachdenke wie ich hier ankam, unsicher, ohne jede Ahnung, mit eingerostetem Spanisch, niemanden verstehend, von niemandem verstanden, in der WG, in der Uni, voller neuer Eindrücke, Situationen, Gefühle, Gerüche,… . Dann kommen mir die 9 Monate auf einmal verdammt lang vor, fast wie ein komplettes Leben. Eben ein Lebensabschnitt in einem anderen Land. Andere Kultur, andere Sprache, andere Sitten. Umgeben vom Ungewohnten was zum Gewohnten wird. Das Gewohnte wird zum Ungewohnten. Man sieht Sachen, die man niemals erklären oder erzählen kann. Sachen, die man einfach erlebt haben muss. Situationen, Menschen. Dinge, die einen sehr prägen.

Und auf einmal heisst es zurückfliegen in wenigen Wochen.
4 Wochen.
Eine lange Zeit…eigentlich.
Und trotzdem beschäftigt sich jeder 5 Gedanke damit.

Wie ist das, wenn ich wieder zu Hause bin, versuche das ungewohnt gewordene wieder zum Gewohnten zu machen.
Einen Alltag zu finden.
Freunde wieder zu sehen.
Zu erzählen. Erzählt bekommen.
Sich wieder in ein anderes Land, eine andere Kultur einzuleben.

Ein wenig Schiss hab ich ja schon davor. Nicht, weil ich glaube, dass es anders sein wird (das wird es anfangs ganz bestimmt, aber der ALltag kommt schnell genug), sondern eher weil ich Angst davor habe die hier gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse zu verlieren. Gewohnheiten die hier so alltäglich sind. Freunde, die hier für jeden Mist zu haben sind. Mate, Asado, San Telmo am Sonntag, die Bomba am Monta, Fussball in der Cancha um die Ecke am Dienstag.

Das Beste ist wohl, sich weniger Gedanken darüber zu machen und die Zeit in jeder Sekunde zu genießen. Veränderungen kommen so oder so. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht.

**** EDIT ****

So endlich schaff ich es nochmal “ein paar Bilder” online zu stellen. Die schon drei mal gekürzte Auswahl war mit 250 Bildern immernoch zu groß, daher hier wirklich nur die, die mir am besten gefallen 🙂

Argentinischer Herbst
Polly

Argentinischer Herbst

Flor

Argentinischer Herbst

Mati beim Parilla-anzünden

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Eines der vielen sonntäglichen Asados 🙂

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Random Flamenco-Konzert in einer Bar in Palermo

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Favorite Dinner: Super dulce de leche – Eis von der Eisdiele um die Ecke (1 KG = 3 EUR) mit “Tinto” (Rotwein) 🙂

Argentinischer Herbst

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Corrientes

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Rainy Asado 🙂
Aber: Dem Ingeniör ist nichts zu schwör – Regenüberdachung aus Leiter und unserer alten Tür und einem Stück Plastik machts möglich 🙂

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Fleisch trotz Regen 🙂

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“Cuadrilito”

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Max und Maria. Der Franzose muss den Wein ja kennen

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Eine der vielen kursierenden Blüten. Man sieht sogar das gefakete Wasserzeichen

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Vale beim Frühstück

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24 de Marzo – Jahrestag der Militärdiktatur. Zu diesem Anlass gabs eine riesige Demo mit tausenden von Leuten vom Kongress bis zum Plaza de Mayo gegen das Vergessen der Geschichte und der Opfer der Militärdiktatur.

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Die “Madres del Plaza de Mayo” waren natürlich vertreten

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Allerdings auch andere politische Gruppen und Parteien, die sich teilweise vermummt und mit Schlagstöcken beteiligten

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Hier die etwas friedlicheren… 🙂
(Bild gemacht auf der 9 de Julio – die komplett gesperrt war)

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Peronisten

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Plaza de Mayo

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Kathedrale in Salta

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Auf dem Weg von Salta nach Cafayate

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Na, was heisst das? 🙂

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Die Ruta 40.

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Nach kurzem, aber intensiven Regenschauer mussten wir mehrere “Flüsse” durchqueren.

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Mal wieder ein Friedhof. Ich find die ja faszinierend 🙂 Dort sind wahrscheinlich mehr Farben zu finden als in den meisten deutschen Wohnzimmern (und Kreuze wahrscheinlich auch).

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“Gestatten, mein Name ist Kaktus. Ich wohne hier.”

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Der Weg zurück nach Salta – 1 1/2 Stunden total geile Serpentinen.

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Plaza Francia in Buenos Aires. (Neben dem Cemeterio de Recoleta)

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Fleischküchle – Una receta de la Oma 🙂

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Asaaado 🙂

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Flor – mein Lieblings-Fotomodel 🙂 – auch wenn sie es nicht so zu schätzen wusste 🙂

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La Bomba del Tiempo – Percussion-Konzert der Extraklasse.

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Vale – la “Tana”

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Polly

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Morgensonne auf dem Dach

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Bonnie 🙂

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Unser Patio. Mein Zimmer ist “oben links”

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Meine Lieblingstätigkeit…. Chillen 🙂

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Flor auf dem Weg aufs Dach 🙂 – wie gesagt: Lieblings-fotomodel und so.

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Im Casa Rosada – das argentinische Weisse Haus, nur eben Rosa 🙂

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Presseraum der Präsidentin. Mit Evita im Hintergrund 🙂

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Jules

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Feria in San Telmo. 80% Touris 🙂 Die Waren die man hier kaufen kann, bekommt man im “jüdischen” Viertel “Once” zu einem drittel des Preises.

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Asado – mal wieder

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Jules

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Jesuitenmissionen San Ignacio in der Provinz Missiones im Nordosten Argentiniens

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Touribild… eines der 4 die wir gemacht haben 😀

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Wasserfälle von Iguazu – absolut genial!

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Es war schwer, mal keinen Regenbogen im Bild zu haben.

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Die “Garganta del Diablo” – Teufelsrachen. Eine sichelförmige “Schlucht”. Den Boden sieht man vor lauter Gischt nicht.

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Einer der tausenden exotischen Schmetterlinge

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Die brasilianische Seite – Gesamtüberblick über die Fälle

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Rechts im Bild das wunderschöne Sheraton Hotel. Ein grüner Betonklotz.

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Die Garganta del Diablo von der anderen Seite

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So sieht das dann mal aus, wenn man 5 Schritte nach hinten geht.

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Salta – schon wieder 🙂

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Tilcara in der Quebrada de Humahuaca – einer der schönsten Orte, die ich je gesehen hab.

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Pucara – restaurierte Inka-ruinen

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In der Quebrada sieht man sehr viele mehrfarbige Berge – ein Blick auf den Boden lässt das nachvollziehen.

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Bissl Wandern. Mal wieder zur “Garganta del Diablo” 🙂
(Ich glaube über die Namensgebung in Argentinien hab ich mich schon mal ausgelassen. Man findet ürinzipiell in jedem Dörfchen alle Strassen namen früherer Präsidenten/Schlüsselfiguren (Peron, Rivadavia, Alvear, San Martin ….), teilweise kryptische Daten (9 de Julio, 25 de Mayo, 28 de Marzo, …) oder Städte-/Ländernamen (Corrientes, Cordoba, Santa Fe, Chile, Mexico, Peru, Honduras ….). Zusätzlich werden die umgebenden Felsschluchten und Wasserfälle mit “Cascadas escondidas” (versteckte Wasserfälle) oder eben “Gargantas del Diablo” bezeichnet. Irgendwas “escondida” findet man eigentlich immer 🙂 )

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Tilcara

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Ich musste das einfach fotografieren 🙂

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Humahuaca – laut Lonely Planet ein ruhiges, abgelegenes und kaum von touristen besuchtes Städtchen. Pustekuchen. Man konnte sich vor Touristen und Einheimischen mit “Hutbergen” kaum retten.

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Gemüsemarkt

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La Quiaca – an der Bolivianischen Grenze. Hier ein Bus der zur Parilla umgebaut wurde 🙂

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“Wurmloch” zwischen zwei Welten. Der Grenzübergang nach Bolivien.

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Das “Gepäckfinden” nach dem Ankommen in Tupiza.

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Fleischmarkt in Tupiza. Man beachte die fortgeschrittenen Kühlmaßnahmen – “Frischluft”. p.s.: Kühlschränke gibts dort nicht.

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Tupiza liegt auf knapp 3000Metern. Von dort geht es nach Uyuni nochmal einige huntert Meter auf 3600m hoch.

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Unsere drei Musikanten. Hier beim Improvisierten “Potosí-Groove” im Busbahnhof von Tupiza 🙂

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Ein wenig gelungenes Foto durch das völlig verdreckte Busfenster aus dem Bus nach Uyuni. 7 Stunden für 100 km. Das Wort “Schotterpiste” bekommt hier ein völlig neues Niveau 🙂 Dagegen ist die Straße nach Ushuaia im chilenischen Feuerland schon fast eine Rutschfläche.

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Mienenstädtchen zwischen Tupiza und Uyuni

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3-4 Leute sitzen durchgehend während der kompletten Fahrt vorne beim Fahrer auf den Amaturen.

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Uyuni

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Eisenbahnfriedhof – Telaviv 🙂

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Wer hat denn den Spacko freigelassen? 😀

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Salzgewinnung am Rande der Salzwüste

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Tourifalle. Alle Häuser sind hier aus Salz gebaut. Sehr witzige Sache.

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😉

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Noch mehr Salzhewinnung. Das Salz wird hier zu Hügeln aufgeschüttet, damit es besser trocknet. Der Boden steht hier im Wasser. Erwartet man gar nicht von einer Salzwüste 🙂

Argentinischer Herbst

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Salzwüsten sind gefährlich!
Hier muss man aufpassen, dass man nicht vom Winde verweht…

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…vom Dino gefressen…

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…oder vom Nandu zerpickt wird 🙂

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Beim Verdunsten des Wassers entstehen wabenähnliche Formen

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“Hü, Bronchi, Hüüü!”

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Hier ne Skitour… das wärs 🙂

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“La Isla de los pescadores” – die Fischerinsel. Die größte Steininsel in Mitten des Salars.

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Und so sieht das ganze dann aus, wenn man sich mal etwas dreht 😀 Ein geniales Spektakel. 90% davon waren Israelis, die ca. 5 Stunden damit verbracht haben Fotos zu machen. Man muss ja schließlich mindestens alle Motive nachstellen, die schon die restlichen “Freunde” aus Israel bei Ihrer Südamerikareise gemacht haben. Und mindestens noch 5 mehr.
Verzeiht den Sarkasmus – aber da ist mir die Lust echt vergangen….

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Für eines hat sie dann doch noch gereicht….

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“Riesenkakteen” – sooo groß waren die aber gar nicht. (9 Meter immerhin)

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Aus der Unterkunft, einer kleinen Siedlung südlich des Salars.

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KinPin (ich fand KingPin ja cooler), unser Fahrer, beim Beladen des Jeeps

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Llamas (gesprochen: “Schama” 🙂 ) welcher deutsche Malle-Urlauber ist denn da wieder auf “Lama” gekommen? 🙂

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Übers Altiplano…. geschätzte Höhe: 4000 Meter. Trotz Sonne eigentlich ziemlich frisch dort oben 🙂

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Sebastian… eigentlich heisst er ja Captain Jack Sparrow – er wollte es nur nicht zugeben (man beachte die Federn im Haar 🙂 )
Eigentlich Dokumentarfilmer, nur die Kamera war zur Reparatur. Hat uns ein paar seiner Werke gezeigt. Ziemlich genial. Vom Vulkanausbruch in Chaitén, über eine Surferdoku bis zum Erdbeben in Chile alles dabei.

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Laguna verde/azul/blanca/colorada…. eine von den vieren. Alle in unterschiedlichen Farben und übersäht mit Flamingos

Argentinischer Herbst

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Ada – oder auch “Adita” – unsere Tourbegleiterin und geniale Köchin.

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Ein Füchschen am “Straßenrand”.

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Argentinischer Herbst
Die Augenklappe wurde vom Wind weggeweht 🙂

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Der “Arbol de Piedra” – Steinbaum. Wenig spektakulär….

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…wenn man die Felsformationen darum herum sieht.

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Julchen…. na wo sitzt sie?

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Laguna Colorada

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Salz/Sandsturm

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Immer mit dabei 🙂

Argentinischer Herbst

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Argentinischer Herbst
Verpeilter Moment. Früh um 5:30 auf 4980m bei gefühlten -10° neben Geysiren. Der höchste Punkt (abgesehen im Flieger) auf dem ich je war.

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Danach gings zu natürlichen Thermen. 35-40 Grad warmes Wasser wird hier in einem künstlich angelegten Becken zur Touribelustigung benutzt. Die Hälfte der Leute hat sich nicht reingetraut, weil es draußen so kalt war. Ich habs drinnen nach 30 Minuten nicht mehr ausgehalten. Sauna pur…. 🙂
Aber die Aussicht war cool 🙂

Argentinischer Herbst

Argentinischer Herbst

Argentinischer Herbst

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Die Bolivianische Grenze 🙂

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San Pedro de Atacama – absolute Touristenhochburg, aber dank Nebensaison sehr ruhig und erträglich. Waren hier 2 Tage “festgesessen”, da nur alle 2 Tage ein Bus über den Pass nach Argentinien fährt. Wir hatten ihn um wenige Stunden verpasst.

Argentinischer Herbst

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Umgeben von Vulkanen, Felsschluchten, der Atacama (trockenste Wüste der Welt), Salzseen und anderen Naturschauspielen

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Matecito

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“Wandern” zum Valle de la muerte

Argentinischer Herbst
Valle de la muerte

Argentinischer Herbst

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Ausgetrocknetes Flussbett

Argentinischer Herbst

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Kathedrale mit Southern Cross

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Der Weg über die Anden nach Argentinien. Durch Unwetter und Schneetreiben. Hatten Glück, dass der Pass nicht gesperrt wurde

Argentinischer Herbst
An der Grenze auf 4500m

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Salta

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Buenos Aires. Die “Villa 13” neben dem Busbahnhof – eine der größten Villas in Buenos Aires, die allerdings “umgesiedelt” werden soll, da sie relativ nahe am Luxusviertel Puerto Madero liegt und sich viele Inverstoren wegen der “Gefahr” nicht zu investieren trauen. lol….
Dann doch lieber in den Süden zu all den anderen armen Vierteln und Villas….

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Mausoleum auf dem Cementerio de Recoleta

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Linsencurry 🙂

Argentinischer Herbst
Ceci, eine der belesensten Personen die ich kenne.

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Erdbeben

February 27, 2010

Vor 2 Stunden gab es vor der Kueste Chiles ein haeftiges Erdbeben. Laut verschiedenen Internetseiten 8.3-8.5 auf der Richter Skala.

Das komplette Hostel (im 10. Stock eines Wohngebaeudes) hat angeblich gewackelt. Ich hab davon nichts mitbekommen, weil ich (etwas angetrunken) geschlafen habe. Das Hostel im 10. Stock und das komplette Gebaeude wurde komplett evakuiert. Ich dachte erst es ist ein bleoder Scherz als alle in meinem Zimmer auf einmal ihre Sachen gepackt haben. “Koennen die nicht das Licht aus lassen, wenn sie zum Bus muessen?”

“Man, wake up. We have to leave. There was an earthquake. Didnt you feel it shaking?”

Hier ist nichts passiert. Durch Gruppenkuscheln im Park haben wir uns warmgehalten und auch das erste Nachbeben, mit nachfolgender Komplettevakuierung ueberlebt. Keine Schaeden oder sonstiges.
Die Strassen voller Leute und viele alte Menschen total verstoert im Bademantel wuseln durch die Lobby und auf der Strasse herum – Zwischen vielen Besoffenen, die gerade aus dem Club evakuiert wurden.
Wie es an der chilenischen Kueste aussieht ist noch unklar. Angeblich keine groesseren Schaeden.

Von den Behoerden gab es Entwarnung fuer unser Gebaeude.
Einige der Hostelgaeste haben ihre Zelte trotzdem im angrenzenden Park aufgeschlafen udn schlafen jetzt dort.

Es werden wohl noch ein paar Nachbeben erwartet, aber nichts weltbewegendes… 😉

***EDIT***

Ok wohl etwas sehr untertrieben. Zu der Zeit als ich das geschrieben habe, war von 6 Toten und kleinen Schaeden die Rede. Mitlerweile gehen die Toten in die hunderte und Santiago liegt angeblich teilweise in Truemmern. Viel bekommt man hier leider trotzdem nicht mit. Im Fernsehen berichten sie dann doch lieber ueber das letzte River-Spiel oder den letzten Ueberfall in Buenos Aires….

h1

Carretera Austral – Von Coyhaique nach Futaleufú

February 16, 2010

Moooin 🙂

immernoch angenaesst, mit schlaefrigen Augen und beginnenden Muskelkater sitz ich hier im Internetcafe in Futaleufú.
Futalewas?
Futaleufú – Gesprochen Fu-ta-leh-fuu – liegt nahe der argentinischen Grenze etwas suedlich des Seengebiets in Chile und Argentinien. Die Carretera Austral habe ich hier schon verlassen. Was? So schnell ging das? Noch vor ein paar Monaten hab ich mir die Carretera Austral als einsamen Feldweg durch den Regenwald vorgestellt. Das ist auch das was jeder erzaehlt. In Wirklichkeit ist es ein Feldweg durch den Regenwald. Allerdings anders als man es sich vorstellt 🙂
Die Geschwindigkeit mit der sich die Landschaft (und damit die genialen Aussichten) aendern sucht nur so ihres gleichen. Im 20 Minuten Takt hat man teilweise einen 100%igen Wandel. Von zerkluefteten Bergen mit haengenden Gletschern und Schneefeldern ueber grenzenlose Weiten mit verbrannten Baeumen, Kuehen und Schafen bis hin zu tiefstem Regenwald mit 2-meter-Durchmesser Nalca Pflanzen am Strassenrand und wilden Geltscherbaechen, die an bzw. unter der Strasse entlangrauschen.

Von Coyhaique, dem kleinen Oertchen, in dem ich einige Tage verbracht habe, bin ich in einem 2-Tages-Trip nach Futaleufú gekommen. In Coyhaique hatte ich extremes Glueck. Bin an diesem Tag insgesamt mit 3 Leuten getrampt und hab insgesamt etwa 5 MInuten Wartezeit gehabt 😀
Von Coyhaique gings mit einem Kleinunternehmer bis an eine Kreuzung ab von der Carretera Austral (die hier geteert ist! Woohooo 🙂 ), dort wurde ich von einem Strassenbauingenieur bis an die Kreuzung nach Puerto Cisnes mitgenommen. Hier wird der Strassenbelag deutlich steiniger und schmaeler 🙂 Kurz: Der Teer hoert auf und die Strasse verengt sich zu einem 2,20m Feldweg durch den Regenwald. An der Kreuzung standen bei meiner Ankunft zwei LKWs und haben Ladung umverladen und der eine hat mich sofort mit nach Puyuhuapi genommen. Puyuhuapi ist eigentlich sehr nett. Gegruendet in den 40er Jahren von 4 Deuschen Auswanderern war es seeehr lange nur per Boot (wenn ueberhaupt) erreichbar. In den 80ern wurde es dann mit der Carretera Austral an die befahrbare Aussenwelt angeschlossen. Der komplette Strassenbau per Hand. Ohne Maschinen o.ae.
In der “Townhall” haengen sehr viele Fotos der ersten Gebaeude udn EInrichtungen. Viel ist nach Deutschen benannt. Otto Uebel, einer der Gruender, hat seine eigene Strasse 🙂
Zusaetzlich gibt es den Queulat Glaciar Colgante, einen “haengenden” Geltscher, den man sogar beim vorbeifahren an der Strasse oberhalb in den Bergen sehen kann. Tolles Schauspiel!
Glaciar Colgante

Heisse Thermen gibt es auch, aber einige km ausserhalb vom Oertchen und zu teuer fuer mein Budget 🙂 Eigentlich wollte ich an dem Tag noch weiter nach Norden, aber hab in der Touriinfo eine Hollaenderin und eine Schweizerin kennen gelernt und mich beim Mate und Palta-Brot (Palta = Avocado – chilenische “Nationalfrucht” 😉 ) verquatscht und dann beschlossen zu bleiben. Netten Abend gehabt im Hostel mit ein paar Litern Gato negro – (dem wohl besten Tetrapakwein den ich je getrunken habe), Fertignudeln und einem deutschen Paerchen aus Jena, die ein halbes Jahr in Suedamerika unterwegs sind. Total Planfreaks 🙂 Hatten ihren halben Urlaub schon auf den Tag genau mit Budget und Fluegen/Bussen durchgeplant. Sehr liebenswuerdig aber zu durchstrukturiert fuer meinen Geschmack 🙂

AM naechsten Tag gings von Puyuhuapi zaehfluessig Richtung Futaleufu. Hatte erst ueberlegt der Carretera Austral weiter nach Chaitén zu folgen, wo 2008 der fuer inaktiv gehaltene Vulkan mit dem gleichen Namen ausgebrochen ist und das komplette Doerfchen mit 1m Asche eingedeckt hat. Alle Einwohner wurden damals evakuiert, einige sind aber wieder zurueckgekehrt und leben nun aus Protest weiterhin dort. Protest gegen die Regierung, die das Staedtchen einige km nach Sueden “verlegen” will. Strom gibt es wohl nur aus dem Generator und fliessend Wasser ist auch nicht vorhanden.
Haette das gerne gesehen (und evtl mal auf den Vulkan hochgestiegen) , aber hin- und wegkommen ist wohl etwas problematisch dort 🙂
VOn daher gings nach langem Warten (3h) und Treffen eines Israelis (der sich gleich wieder angeschlossen hat) mit einer chilenischen Familie nach Futalaeufu. Sehr sehr nette Menschen aus Viña im Nordwesten Santiagos.

Ido, der Israeli, ist mit den 5 chilenen noch weiter ueber die argentinische Grenze nach Esquel gefahren, ich bin in Futaleufu geblieben und hab nach kurzem Suchen eine Agencia zum Raften gefunden (eine der zehn :D). Kunden duerfen im “Garten” campen und kostenlos Kueche und Bad benutzen. Perfekt 🙂
Abends wurde ich von Carina, einer Kanadierin, und Athuro, einem Peruaner, auf eine Kayak-und-Rafter-Party im Ort mitgenommen. Geburtstagsparty eines der Guides. Seeehr coole Leute 🙂 Um halb 4 bin ich mich an den Sternen orientierend durch die tiefschwarze Nacht zu meinem Zelt gewankt 😀

Am naechsten Tag gings Raften auf dem Rio Futalaeufu, einem der weltberuehmtesten Fluesse zum Raften und Kayaken. Stromschnellen Level 5+. Heftig! 🙂
Das Raften war, ob wohl teuer, sehr cool. 2m hohe Wellen durch die man da durchfluegt. Zu 7 in der balsa – dem Schlauchboot – kann einem aber eigentlich nichts passieren. Umfallen ist schon seeehr schwer mit gutem Guide, rausfallen schon leichter 😀

Hab am Abend beschlossen am Tag darauf einen Kayakkurs zu machen. Mit Carina, der Kanadierin (95% der Guides in Futaleufú sind nicht aus Chile) gings erst auf einen fast stehenden Flussabschnitt des Rio Espolon um die Grundkenntnisse aufzufrischen bzw. erst mal zu lernen. Rudern, Ausglecihen, Rollen. Das mit dem Rollen hat gut geklappt. Nach 10 Minuten konnte ich Rollen. Mit dem Rest hatte ich mehr PRobleme 😀 Normal ist das wohl andersrum. Nachmittags gings den Rio Espolon runter durch ein paar kleine Stromschnellen.

Am Tag darauf war Carina leider busy. Ich han am Vormittag etwas in der Agencia geholfen udn Transportfahrer gespielt. 4×4 Jeep mit Anhaenger und 3 Schlauchbooten durch die Gegend gekarrt und Gaeste aufgesammelt. Dafuer bin ich am Nachmittag mit zur “Lodge” einem sehr netten Haeuschen das den Eigentuemern gehoert und an dem die Rafter starten udn wieder ankommen. Hier hab ich mit meinem kayak in einem Eddy – einem Flussteil hinter einem Stein/Baum o.ae. wo es kaum bzw. keine Stroemung gibt – meine Rolle geuebt. 2 Stunden lang…. mindestens 100 Rollen. Irgndwann war mit schwindlig 🙂

Gestern hatte ich meinen zweiten vollen Kayaktag. Nach chaotischem Start ging es wieder zum Espolon. Nachmittags kamen ein paar – fuer meine Verhaeltnisse – richtig krasse Stromschnellen. Level 2+.
Nach 2 1/2 Tagen nur im kayak und 1000 neuen Informationen war mein Kopf aber einfach voll. Vielleicht auch einfach nur voll Wasser 😀 Insgesamt bin ich 3 mal schwimmen gegangen, weil ich die “Combat Rolle” nicht auf die reihe gebracht habe. Combat ROlle ist die Rolle in Stresssituation, also nicht im easy ruhigen Gewaesserchen in dem man sich gut auf alles einstellen kann und konzentriert die Position einnehmen kann, sondern zwischen 1m- hohen Wellen, Steinen, den Mund teilweise voll Wasser und das Paddel (das man zum Rollen braucht) irgendwo, aber nicht da wo man es haben will. Die letzte und schlechtestes Moeglichkeit, wenn man wirklich nicht mehr mit dem Kopf aus dem Wasser kommt ist der Wet-exit. Raus aus dem Boot. Dann ist man zwar innerhalb von wenigen Milisekunden ueber Wasser aber es gilt das Boot, das Paddel und sich selbst zu retten bzw. retten zu lassen. In langen Stromschnellen eine schwere Angelegenheit, da man ein ruhiges PLaetzchen finden muss zum entwaessern udn wieder einsteigen. Und es ist nich so dass nach ejder Stromschnelle ein ruhiger See kommt. Nein, die gehen immer weiter 🙂

Im Endeffekt also ein seeehr intensiver Tag. Mit viel Wasser, aber tollen neuen Erfahrungen. Ich werde es auf jeden Fall weiter probieren. Das Rollen udn das Kayaken. Aber jetzt erst mal ein paar Tage Pause 😀
Hab heute Nacht sogar vom Rollen getraeumt. In Stromschnellen, wenig Luft in der Lunge und das Paddel an der falschen Stelle. Konzentrieren, Paddel parallel zum Boot, den Kopf auf den Spritzschutz. Paddel um 90 Grad drehen und mit Hueftkick aus dem Wasser raus. Das wichtigste (und mein groesster Fehler): den Kopf als letztes aus dem Wasser, sonst klappt es nicht….

Soviel zur Kayak-theorie 🙂
Ich kauf mir jetzt ein leckeres Fruehstueck, Pack meine Sachen, bezahl meinen Kayakkurs und stell mich dann an die Strasse um die 8-km-entfernte Grenze nach Argentinien zu ueberqueren. Hoffetnlich schaff ich es heute nach “El Bolson” oder “Bariloche”. In Bariloche will ich einen 5-7 Tages-Trek machen. Einen der schoensten Argentiniens angeblich. Mal sehen 🙂

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Caretera Austral – Villa O´Higgins nach Coyhaique

February 10, 2010

Ueber die Carretera Austral hab ich ja glaube ich schon mal ein paar Worte verloren. Sie wurde 1976 von der damaligen chilenischen Regierung angefangen zu bauen und erst im Jahr 2003 fertig gestellt. Eine ziemlich genial eStrasse. Meistens besteht sie nur aus Schotter, durch Regenwald, freigesprengte Felsen vorbei an tuerkisblauen Fluessen und Seen. Bei uns wuerde die Strasse nicht mal als ordentlicher Feldweg duchgehen :).
Teilweise passt nur ein Auto von der Breite her auf die Strasse. Bei Gegenverkehr muss improvisiert werden. Dann gehts im Schneckentempo aneinander vorbei um sich nicht gegenseitig gegen die Steilwand bzw. den Abgrund zu draengen.

In Villa O´Higgins, dem suedlichsten Ende der Carretera Austral bin ich vor einigen Tagen gestartet. Von dort ging es im Bus nach Caleta Torel, einem kleinen Ort, der keine Strassen besitzt. Alle Hauser sind auf/an Stegen gebaut. Am oberen Ende des Doerfchens gibt es einen “Grossparkplatz” auf dem etwa 25 Autos Platz haben. Von dort muss man laufen und viele viele Treppen steigen. Das ganze ist an einer schoenen kleinen Bucht gelegen mit steilen Haengen aussen rum. Patagonische Fjordlandschaft. Konrad, Claudi, Orfi und ich (allesamt Deutsche 🙂 ) haben uns nach langer Quartiersuche in einer Hospedaje fuer eine Nacht eingemietet. Nicht gerade freundlich die Hauseigentuemerin, aber das gehoert auch dazu. (“Gekocht werden darf in de Kueche, aber danach muss man sofort ins andere Zimmer. Die Kueche gehoert ihr, das andere Zimmer ist fuer die Touristen”)
Temperaturmaessig war wie in Patagonien gewohnt sehr kalt udn regnerisch. Eigenltich regnet es immer. Mal nieselt es nur und die Sonne kommt etwas durch, mal giest es nur so aus Eimern. Dazu eisige Winde, die vom im Westen gelegenen Inlandeis mit seinen hunderten von GLetschern herueberzieht.

Am naechsten Morgen wollten wir nach Cochrane trampen, da von Tortel nur nachmittags einer der seltenen Busse dorthin fuhr, Claudi und Orfi aber am Nachmittag des darauffolgenden Tages ihren Flug nach Buenos Aires von Perito Moreno nehmen mussten. Ein Staedtchen das immernoch seeehr weit weg lag. Daher so bald wie moeglich in die Naehe der Grenze nach Chile Chico.
Nach einem kurzen “ride” in einem chilenischen Wohnmobil bis zur Kreuzung zur Carretera mussten wir geschlagene 4 Stunden in der Eiseskaelte und Regen warten bis uns schliesslich ein Schafstransporter hinten im LKW mitgenommen hat. Dort haben wir auch drei brasilianische Radler angetroffen, die wir schon in OHiggins getroffen hatten. Die guten sind ohne einen Penny Bargeld nach Chile gekommen und haben icht bedacht, dass es dort keine Geldautomaten gibt. Cochrane ist das erste Staedtchen mti Geldautomat und der akzptiert lediglich Mastercard, die meisten haben jedoch VISA. Der naechste VISA Automat ist in Coyhaique, mehrere hundert km noerdlich.

Nach einer kurzen Nacht in Cochrane ging es am naechsten MOrgen mit dem Bus weiter nach Chile Chico. Wunderschoene Landschaften entlang des Rio Baker, einem tuerkisfarbenen Fluss, richtung Norden zum Lago General Carrera, dem zweitgroessten See Suedamerikas (nach dem Titikakasee). In Chile Chico herrscht ein eigenes Mikroklima. Im Gegensatz zum typisch patagonischen Klima herrscht hier Sonne und Sommerwetter. Im Tshirt rumlaufen war hier kein Problem 🙂
Das Wetter spielt dieses Jahr allerdings auf der ganzen Welt verrueckt. Waehrend in Deutschland das Schneechaos herrscht, regnet es hier so viel wie schon lange nicht mehr. Die Einheimischen beschweren sich ueber weniger Touristen und auch in Chile Chico, der “Fruchthochburg” wurden anscheinen viele Ernten vom Wetter versaut.

Claudi und Orfi haben, nach einer perfekten Punktlandung unseres Busfahrers, noch perfekt ihren Flug nach Buenos Aires bekommen und sind mitlerweile schon wieder im eisigen Muenchen. Um 10 ging der Bus und er meinte wir sind um 2 in Chile Chico. Um 13:56 sind wir dort eingetrudelt, um 14:00 ging der Bus nach Perito Moreno. Das ist mal Timing. Leider blieb daher wenig Zeit zum Verabschieden der beiden….

Konrad und ich wollten am naechsten Tag mit der Faehre ueber den See fahren um weiter nach Norden zu reisen. Pustekuchen. Faehre war fuer die naechsten 4 Tage ausgebucht. Auch gut, dann eben per Anhalter wieder zurueck nach Westen zur Kreuzung mit der Carretera um von dort nach Norden weiterzufahren.
Auch hier mussten wir am naechsten Tag lange warten. Nachdem wir einige Km mitgenommen wurden mussten wir mitten auf der Strecke 4 Stunden auf den naechsten Bus warten. Der aber voellig ueberfuellt war. Leider der einzige der fuhr. Gluecklicherweise hat in dem MOment ein Chilene angehalten im leeren Pickup und uns 2 Ortschaften weiter gefahren, wo wir uns dann mit dem Bus verabredet haben. Der Busfahrer war einverstanden uns das restliche kleine Stueckchen (12km) mitzunehmen.
Aus dem Bus ausgestiegen (mit 2 Israelis die auch nach Norden wollten) und 25 Sekunden spaeter von einer Familie im LKW mitgenomen werden. Der komplette LKW war voll mit leña – Feuerholz – wir obene drauf. Dazwischen noch ein Huhn im Kaefig, das vor Angst nur so durch den Kaefig geflattert ist. 50 km gings bei eisigem Wind aber super Aussicht (und die Israelis hatten Bier dabei 🙂 ) am See entlang nach Puerto Rio Tranquilo. Dort gibt es eine schoene Marmorhoele am See rand. Leider haben Konrad und ich bemerkt, dass wir absolut kein Geld mehr haben und es gerade nochs o fuer die Unterkunft und den Bus am naechsten Morgen reicht. Auch gut… dann eben kein Marmor 🙂

Am naechsten MOrgen gings fuer mich ins etwa 100km entfernte Villa Cerro Castillo, das naechste Oertchen und “Sprungbrett” fuer einen 3-4 Tages trek zum angrenzenden Nationalpark Cerro Castillo. Der Cerro Castillo (“Castillo” heisst “Schloss”) trohnt ueber dem Oertchen – ein toller Anblick. Seinen Namen verdankt er den vielen zerkluefteten Zacken, die ihn wie eine Burg aussehen lassen. “Der schoenste Schutthaufen Patagoniens” wie ihn ein Trekkingfuehrer betitelt 🙂

Nach 3 Tagen durch die Gegend Irren, unzaehligen Abrutscher auf Steilhaengen und Gletschermoraenen bin ich wieder gut im Doerfchen angekommen. Aufgeschuerfte Haende und einer meiner Trekkingstecken musste dran glauben. Trotzdem eine seehr sehr schoene Gegend, auch wenn man sich nicht so auf die (schlechten) Karten verlassen sollte. 2 Leute hab ich waehrend der drei Tage getroffen. Deutsche natuerlich 🙂 ein etwa 60 jaehriges Ehepaar aus Hamburg, die ziemlich gut unterwegs waren 🙂 Machen 6 Wochen Wander- und Trekkingurlaub in Patagonien. 😉

Nachdem ich vergeblich versucht habe in einem der Busse nach Norden zu kommen (es fahren 1-5 Busse zwischen 10 und 16 Uhr. Wie und wann weiss keiner so genau und alle waren restlos ueberfuellt), hab ich mich etwas verzweifelt an die Strasse gestellt. Hatte genau noch 0,0 Cent in der Tasche, dafuer aber genug Essen, da ich fuer 4 Tage Trekkign geplant hatte. Keine 5 MInuten spaeter – ich hatte gerade meine TUnfischdose 1/4 geoeffnet – hat auch schon der erste CHilene angehalten und mich nach Coyhaique mitgenommen. Sehr coole Fahrt. Hat viel erzaehlt von Skitouren im Torres del Paine, Angeln und seinem Beruf als Winzer in Santiago. Er vertreibt die Weine in Europa und war daher schon sehr oft drueben.
DIe Carretera ist – aus welchem Grund auch immer – zwischen Cerro Castillo und Coyhaique geteert. Aber im super Zustand. Besser als jede deutsche Autobahn koennte man meinen 🙂 Daher sind wir mit 120 entlang geflitzt und haben auf dem weg 1-2 keuchend und aechzende Busse ueberholt 🙂

Seit vorgestern bin ich nun in Coyhaique, dem ersten groesseren Staedtchen mit mehr als 600 EInwohner seit 3 Wochen, und werde mich in wenigen MInuten an die Carretera begeben um weiter nach Norden zu reisen. Entweder nach Puyuhuapi, wo es einen haengenden Gletscher und beruehmte Thermen geben soll oder richtung Futaleufú, dem letzten Ord in Chile, bevor ich wieder nach Argentinien kreuzen will. Dort gibt es den Rio Futaleufú, einen fuers Rafting weltbekannten Fluss. Vielleicht goenn ich mir das mal, auch wenn es sehr teuer sein soll.

Bilder kann ich leider hier grad nicht online stellen, werd ich noch nachholen 🙂 Hoffe dort oben gibt es weiterhin Internet… und Geldautomaten 😉

Bis die Tage

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Villa O´Higgins

February 1, 2010

Nach langem Weg zum Lago O´Higgins, teurer Ueberfahrt (mit viiiiel krassem Wind) und einem kleinen Busshuttel bin ich und noch einige andere tapfere Reisende vorgestern gut in Villa O´Higgins angekommen.

Villa O´Higgins ist total geil. Noch vor wenigen Jahren war hier absolut gaaaaaar nichts. Mitlerweile gibts hier absolut gaar nichts (man beachte die ANzahl der a´s).

Das Boot vom Sueden faehrt alle 2-3 Tage. Wobei die letzte Woche hatten die Leute wohl keinen Bock und sind einfach mal nicht gefahren. Stefan und einige andere Reisende, die ich hier im “hostel” kennen gelernt habe sassen 3 Tage an der Bootsanlegestellt fest. Bloed wenn man fuer 3 Tage Essen einplant und dann dauert es 6 🙂

Das Doerfchen kann man bei guter Laufgeschwindigkeit in ca. 5 1/2 MInuten durchqueren. Aber um so lange zu brauche muss man wirklcih alle Strassen ablaufen. Alle 5 🙂
3 “supermaerkte” gibt es. Eher Wohnzimmer mit angeschlossenem Raeumchen, in dem sich Konserven, Deutsche “Sahne-Nuss”-Schokolade, Nudeln und Krimskrams stapeln. Vergammeltes Gemuese gibts auch. Woher das wohl kommt. Zweimal die Woche faerht ein Bus Richtugn NOrden ins 200 km entfernte Cochrane. Dort gibt es angeblich auch einen Bankautomaten. Angeblich….

Ich hab noch gute 10 000 chilenische Pesos. Ca. 12 Euro. Der Bus kostet 20. Damnit…. 🙂
Morgen abend kommen aber wie gesagt Claudi und Orfi an. Hoffe auf die beiden, dass die mich bis zum naechsten Automaten durchfuettern koennen. Hab all mein Geld fuer Mate, Dulce de Leche und Brot ausgegeben. Verhungern tu ich wenigestens nicht. Zumindest nicht fuer die naechsten 1 1/2 Tage 🙂

Hier im Hostel ist es wahnsinnig gechilt. Das ganze Dorf ist wahnsinnig gechillt. Auf den 5 Strassen, von denen ein geteert ist (aber nicht etwa die “Hauptstrasse” sondern ein 100 meter Abschnitt mitten drin) ist absolut nichts los. Ein paar klaeffende Hunde, ein paar Pferde. Ueber uns am Himmel kreisen die Kondore. Einen kleinen Holzverschlag gibt es, der als “Aussichtspunkt” durchgehen koennte. Das “Centro Telefonico” – das Telefonzentrum im WOhnsimmer des Nachbarn hat nur von 14-16 Uhr auf. Und auch nur, wenn sie die Tuer oeffnen. In der Metzgerei haengen zwei Knochen mit etwas Fleisch von einer Waescheleine. Die BLuttropfen am Boden zeigen, dass es relativ frisch ist. Die Fliegen sagen was anderes. “Hachfleisch? Nein das kann man damit nicht machen. Da ist nicht genug dran. Das ist nur fuer Suppe oder so… Richtiges Fleisch gibts erst naechste Woche wieder”

Genauso die “Supermaerkte”. An den “Schaufenstern” (Wohnzimmerfenstern) haengen Schilder “llegaron carpas” – “Es gibt wieder Zelte” oder aehnliche Schilder.

Ansich aber wahnsinnig relaxend. Man bekommt nichts mit und wird von niemandem erreicht. Zwei Autos habe ich heute gesehen und laut aufgeschriehen vor Erstaunung. 2 Satelitenschuesseln gibt es fuers oertliche Internet, das im 40 Sekundentakt zusammenrbicht. Nur nachts (jetzt gerade ist es 3:34 uhr) laeuft es einigermasen fluessig.
Morgen verlassen 90% der Hostelbewohner Villa OHiggins mit dem 10 Uhr Bus nach Norden. Ziel: Cochrane.
Darunter Schweden, Schotten, Schweizer, Deutsche, Australier, Belgier, Franzosen. Teilweise zu fuss, viele mit dem Rad.

Ein schottisches Paerchen. in 9 Monaten wollen sie bis nach Quito/Ecuador. Die Frau ist schon mit dem Rad durch die Mongolische Wueste getrekkt.

Zwei Deutsche (ehemalige Karlsruhe Studenten). Mit dem Rad Richtung Norden unterwegs. Zwischendurch im Aconcagua Nationalpark bei einer Eiskernbohrung teilnehmen.

Zwei Australische Geschwister. Seit 2 Monaten hier unterwegs Richtung Sueden. Auch mit dem Rad. Bis nach Ushuaia gehts, danach nach Buenos Aires und dann zurueck nach Melbourne.
Als ich ihnen erzaehlt habe, dass ich in Bayswater gearbeitet habe haben sie nur gelacht. Da? “In the Sticks?”

Nebenbei erfaehrt man dann, nachdem man Stefan wieder zufaellig auf der Strasse trifft, dass der Deutsche, den man gerade auf der Faehre getroffen hat mit Timo, einem Karlsruhe Wiwi-kollegen, zum Bund gegangen ist, ein Schwede, den ich in Calafate kennengelernt habe, mit der haelfte der Leute schon 3 Tage unterwegs war und nebenbei noch den Franzosen kennt, den ich beim Zelten am See getroffen habe.

Ganz schoen viel los am Ende der Welt….